Berlin – Ein Praxistest von akkubetriebenen Heckenscheren ist durchwachsen ausgefallen: Die Stiftung Warentest gab 6 von 15 Geräten die Note «gut». Zwei Geräte schnitten nur mit «ausreichend» ab, eines mit «mangelhaft». Was die Ergebnisse im Detail bedeuten:
Was ist gut an den getesteten Geräten?
Akkubetriebene Heckenscheren sind besser zu bewegen als Modelle mit einem Netzkabel zum Anschluss an eine Steckdose. Und der Test zeigt, die modernen Lithium-Akkus durchaus halten lange: Im Test schafften drei Geräte 80 Minuten Arbeit pro Ladung, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrift «test» (August 2017). Die Mehrzahl kann immerhin mehr als 40 Minuten und eine hohe Schnittgeschwindigkeit bieten.
Was lässt sich für die Auswahl eines Gerätes raten?
Der Blick in die Testergebnisse zeigt, dass sich Kaufinteressenten mit den technischen Details der Geräte auseinandersetzen sollten – und dann abwägen, welche Vorteile ihnen wichtig sind. Ein Beispiel: Ein Gerät im Test erhielt für den Schnitt sehr gute Ergebnisse, da es glatt und zügig arbeitet. Dies kann eine nur mittelmäßig lange Akkulaufzeit unter Umständen ausgleichen. Ein Gerät mit nur guter Benotung beim Schnitt konnte hingegen in der Handhabung punkten, da es sehr wenig vibriert und seine Geräusche unaufdringlich sind.
Die Aktion Das sichere Haus in Hamburg rät bei Heckenscherenkauf grundsätzlich dazu, ein leichtes Gerät vorzuziehen, denn die Arbeit ermüdet die Arme und den Rücken. Die Schere sollte gut in der Hand liegen, und die Schalter inklusive der Sicherheitsschaltung müssen ohne großen Kraftaufwand bedienbar sein.
Wie wichtig ist die Akku-Auswahl?
Eine lange Laufzeit, geringe Selbstentladung und schnelles Aufladen sind wichtige Punkte. Die Warentester machen aber auch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam, der für Hobbygärtner und Heimwerker interessant ist: Die Akkus lassen sich in manchen Fällen in anderen Geräten der gleichen Firma nutzen, zum Beispiel im Bohrschrauber oder Rasenmäher. Die Stiftung Warentest rät Käufern, sich vom Händler die Kompatibilität der Akkus und Ladegeräte betätigten zu lassen.
Worauf sollte man achten beim Kauf von Langstiel-Heckenscheren?
Im Praxistest von fünf Langstiel-Scheren mit Grifflangen zwischen 1,4 und 2,5 Metern zeigte sich, dass sich damit zwar in der Regel alle Bereiche einer Hecke gut erreichen lassen. Aber wegen ungünstiger Hebelverhältnisse erfordern sie mehr Kraft beim Schnitt als die Standardmodelle ohne lange Griffe. Daher raten die Warentester hier besonders dazu, Geräte mit den besten Schnitteigenschaften zu wählen.
Wann darf ich meine Hecke wieder schneiden?
Form- und Pflegeschnitte sind das ganze Jahr hindurch erlaubt, nur roden und stark stutzen darf man seine Hecken zwischen dem 1. März und 30. September nicht. Das sieht das Bundesnaturschutzgesetz vor, um Brut-, Nist- und Lebensstätten vieler Tiere zu schützen. Den Sommer über lassen sich also nur Zuwächse an den Pflanzen entfernen und diese wieder in Form bringen. Trotzdem sollte man auf brütende Tiere Rücksicht nehmen und die Hecken vorher auf Nester absuchen.
Die Testsieger
Getestet hat die Stiftung Warentest zehn übliche Heckenscheren sowie fünf Modelle mit langem Stiel. Sechs Mal hat sie die Note «gut» vergeben. Ebenfalls sechs Mal steht im Gesamtergebnis die Note «befriedigend», zweimal gab es die Note «ausreichend» und einmal ein «mangelhaft». Zu den Siegern zählen folgende Modelle: Stihls HSA 56, AHS 50-20 LI von Bosch, HLA 65 von Stihl (Langstiel), 115i HD45 von Husqvarna, GL 22147T von Greenworks (Langstiel) und Makitas DUH523Z.
(dpa/tmn)