Köln – Der elfte Elfte ist für eingefleischte Karnevalisten eine Art Feiertag, für viele andere oft der blanke Horror. Wer sich in die fünfte Jahreszeit stürzen will, sollte wissen, wo die Gefahren lauern und wie man die Karnevalssession unbeschadet übersteht. Thomas Zirbes kann da weiterhelfen.
Thomas Zirbes hat lange in der Nähe von Gummersbach gelebt und den Kölner Karneval mitgefeiert – und ist zugleich mit «
Adventure – Alftal» Survival-Trainer in der Eifel. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur spricht er über Parallelen zwischen Wildnis und närrischen Tagen – und gibt Überlebenstipps.
Unterkunft: Ein Tipp: Es ist wichtig, eine Vorstellung davon zu haben, wo man hin will, wenn der Abend dämmert. «Eine Unterkunft ist auch für die Psyche wichtig. Der Mensch braucht das Gefühl von Geborgenheit», sagt Zirbes. Sich ohne Plan treiben zu lassen, sei dabei aber selten eine gute Idee. In der Wildnis dauere es schon mal sechs Stunden, um eine gute Hütte zu bauen. «Im Karneval geht es wohl manchmal schneller, einen geeigneten Schlafplatz zu finden», sagt Zirbes. Man dürfe aber in beiden Fällen nie vergessen, wo man eigentlich hingehöre.
Gefahren kennen: «Es gibt Gefahrensituationen, die man früh erkennen kann», erklärt Zirbes. Wenn man im Wald zum Beispiel eine Stelle entdecke, in der sich Wildschweine suhlen, sei Vorsicht geboten. «Meistens sind das Fluchttiere, sie können aber auch in den Angriffsmodus schalten», erklärt er. Im Karneval sei es ebenfalls tunlichst zu vermeiden, an allzu aggressive Zeitgenossen zu geraten. «Da benehmen sich manche leider ja auch wie eine Wildsau.» Am besten sei dann: Abstand halten und weiträumig umgehen.
Trinken: Trinken ist im Karneval wie in der Wildnis eine heikle Angelegenheit. «Man sollte auf jeden Fall nichts trinken, was man nicht kennt», warnt Zirbes. Und auch nichts, von dem man schon vorher wisse, dass es einem schaden werde. In der Natur ist das zum Beispiel unsauberes Wasser, das nicht abgekocht wurde. Im Karneval ist es mehr Alkohol, als Körper und Geist vertragen können. «Bleibt sauber!», rät Zirbes mit einem Augenzwinkern.
Ruhephasen: Seinem Körper Anstrengungen zuzumuten ist per se nicht schlecht. In der Wildnis helfen Anstrengungen zum Beispiel, Gefahrensituationen zu meistern, wie der Survival-Trainer erklärt. Im Karneval können Jubel, Trubel und Tanz Glücksgefühle auslösen. «Aber ebenso wichtig sind die Ruhephasen danach, um wieder zu Kräften zu kommen», betont Zirbes. Wer geschwächt weiterziehe, komme oft in die Bredouille. «Man weiß ja nicht, wo man als nächstes landet und was dort auf einen wartet.»
(dpa)