Neue Autos 2018: Vor allem Geländewagen kommen

Berlin – Crossover, Geländewagen, 4×4, SAV oder SUC – sie geben ihnen zwar gerne unterschiedliche Namen. Doch im Grunde dreht sich in der Autowelt derzeit alles fast nur noch um das SUV.

Mittlerweile steht nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes beinahe jeder fünfte Neuwagen auf Stelzen und sieht so aus, als könne er bis ans Ende der Welt fahren. Und weil Marktforscher für die nächsten Jahre mit einem weiter steigenden Anteil an SUV-Zulassungen rechnen, wächst auch das Angebot. Genau wie dieses Jahr steht deshalb auch 2018 im Zeichen des SUVs.

Das SUV-Jahr spannt dabei einen weiten Bogen von ein paar Legenden, die in die nächste Runde gehen, bis hin zu Herstellern, die sich zum ersten Mal auf die Buckelpiste wagen. Dazwischen: jede Menge Neuauflagen und Derivate, mit denen die Auswahl noch größer wird.

Das eine Ende der Skala markieren die Mercedes G-Klasse, die jetzt nach beinahe 40 Jahren zum ersten Mal von Grund auf erneuert wird, ohne dass man es ihr wirklich ansieht, sowie der Jeep Wrangler, der sich als Urvater des Geländewagens versteht und nun mit Hybridantrieb in eine neue Zeit fahren will. Am anderen Ende stehen Autos wie der Lamborghini Urus und der Rolls-Royce Cullinan, die das Segment in eine betont sportliche oder eine extrem luxuriöse Richtung erweitern.

Zu den vielen Neuheiten dazwischen zählen am unteren Ende ein Geländewagen auf Basis des Polo sowie am oberen Ende der Nachfolger des Touareg bei VW. BMW stellt einen neuen X4 in Aussicht. Bei Mercedes wird es einen Nachfolger für den GLE geben, Honda bringt endlich den in den USA schon lange erneuerten CR-V ins Land, Infiniti lässt den QX50 mit seinem variabel verdichteten Turbobenziner von der Leine. Seat baut auf Basis des Skoda Kodiaq einen großen Bruder für den Ateca, und bei Volvo und Jaguar starten dann die bereits vorgestellten Einstiegsmodelle XC40 und E-Pace.

Außerdem wird es bei Land Rover so langsam Zeit für den Nachfolger des Evoque. Mehr noch für einen neuen Defender, der aber wohl auch 2018 noch nicht zu erwarten ist. Die französische Nobelmarke DS präsentiert mit dem DS7 Crossback ihr erstes SUV. Und die Mutter Citroën lässt den überarbeiteten C4 Cactus vom Stapel. Und bevor einem das alles zu Kopf steigt, bringt sich Dacia mit dem neuen Duster ins Gespräch: Mit einem Grundpreis von 11 290 Euro ist er auch weiterhin der billigste Geländewagen am Markt.

2018 steht auch für den Start der nächsten Elektrisierungs-Welle aus Europa und damit für stromernde SUVs. Da ist zum Beispiel der Jaguar I-Pace, der schon 2018 bei den Händlern stehen wird, oder Audi E-Tron, Mercedes EQ C und VW ID Crozz, die zumindest noch offiziell enthüllt werden sollen.

Zwar stellen die SUVs auch im nächsten Jahr die größte Gruppe an Neuheiten. Doch so ganz ohne Premieren müssen die anderen Segmente nicht auskommen. Bei den Kompakten gehen zwei besonders wichtige Spieler an sehr unterschiedlichen Positionen in eine neue Generation. Mercedes bereitet den Start der nächsten A-Klasse vor – zunächst als Steilheck und zum Jahresende auch als Limousine. Der Hersteller verspricht dabei innen fast so etwas wie die S-Klasse für jedermann, und Ford will mit einer neuen Auflage des Focus den Anschluss an Golf & Co. halten. Dazu gibt es von Hyundai den Fastback zum i30, von Kia einen neuen Cee’d und von Mazda zum Jahresende einen neuen Dreier. Außerdem wird bei Toyota der Auris erneuert.

Direkt unter- und oberhalb der Kompaktklasse geht es im neuen Jahr dagegen vergleichsweise ruhig zu. So steht bei den Kleinwagen lediglich der neue Audi A1 auf dem Plan, und in der gehobenen Mittelklasse hat der neue BMW 3er die Bühne weitgehend für sich.

Dafür bewegt sich in der Oberklasse einiges. Dabei reicht das Spektrum von halbwegs bürgerlichen Spaßfahrzeugen wie dem nächsten BMW Z4 oder dem Comeback des Renault Alpine über vornehme Genussautos wie den Audi A7, den Mercedes CLS oder den BMW 8er und Luxusautos wie den neuen Lexus LS bis hin zu High-End-Modellen à la Bentley Continental, Aston Martin Vantage oder dem Nachfolger für den legendären McLaren F1.

Dieser Supersportwagen verdient gleicht doppelt Beachtung. Erstens, weil er mit dem in die Mitte gerückten Fahrer mit allen Konventionen bricht und zweitens, weil Firmenchef Mike Flewitt damit ein Versprechen verknüpft hat, das selten ist in diesen Tagen: «Wir werden einen Sportwagen nach dem anderen bauen. Aber von McLaren wird es auch in Zukunft keinen Geländewagen geben.»


(dpa/tmn)

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