Hausarbeiten leicht gemacht

Berlin (dpa/tmn) – Bügeln ist hierzulande wenig beliebt. Darauf lässt zumindest eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts GapFish im Auftrag der Plattform immowelt.de schließen. Auf die Frage: «Welche Hausarbeit mögen Sie am wenigsten?» antworteten 21 Prozent mit «Bügeln».

Dicht darauf folgen das Putzen der Toilette (20 Prozent) und der Fenster (19 Prozent). Dabei muss es gar nicht schwer sein. Wer seine Wäsche richtig behandelt, muss sich später nicht mit kleinen Falten abmühen. Tipps von Experten:

Wäsche sofort aus der Trommel nehmen: Das Bügeln erleichtert man sich bereits beim Waschen beziehungsweise am Ende davon: Denn wenn die Wäsche nicht direkt nach dem Ende des Waschgangs aus der Trommel geholt wird, entwickeln sich durch das Liegen mehr Falten, erklärt Sonja Grau, Modeexpertin aus Ulm. Sie rät, diese auch zügig aufzuhängen, auszulegen oder wenigstens glatt zu streichen.

Urte Paaßen, Meisterin der Hauswirtschaft, schleudert etwa Blusen gar nicht so stark wie üblicherweise die Wäsche und hängt die Teile möglichst feucht auf. So glätten sie sich dabei von selbst noch etwas. «Je mehr Mischgewebe die Bluse hat, umso besser gelingt das», erklärt
Paaßen. «Aber das funktioniert auch bei Leinen noch.»

Wäsche richtig trocknen: Plastikbügel zum Trocknen fördern an manchen Stellen Falten, wohingegen laut Grau rund ablaufende Gummibügel keine Druckstellen oder ausgebeulte Stoffstellen hinterlassen. Und: Am besten lässt man die Wäsche nicht zu lange auf der Leine. «Je trockener die Wäsche ist, desto schwerer lässt sie sich später bügeln», erklärt die Modeexpertin. Bei manchem Wäschetrockner gibt es daher auch die Einstellung «bügelfeucht».

Diesen Tipp gibt auch Paaßen: Wäsche zum Bügeln sollte eine Restfeuchte von sechs bis acht Prozent haben. Verpasst man den Zeitpunkt, rät Paaßen: Trockene Textilien mit der Sprühflasche etwas anfeuchten und die Teile dann für 24 Stunden in eine Plastiktüte geben. Die Feuchtigkeit zieht dabei in die Fasern ein, und man kann sie später besser bügeln.

Reihenfolge einhalten: Es mag zusätzliche Zeit kosten, aber es macht den Experten zufolge tatsächlich Sinn, die Kleidungsstücke vorher zu sortieren. «Das hat sich wirklich bewährt», betont etwa Hauswirtschaftsmeisterin Paaßen. So muss man nicht immer wieder warten, bis das Eisen die neue richtige Temperatur findet.

Es wird von kälter nach heißer gebügelt: «Beginnen Sie mit den Textilien, die wenig Hitze vertragen, und steigern Sie die Temperatur allmählich», erklärt Andreas Rose, Modeberater aus Frankfurt am Main. «Bei Mischtextilien richtet sich die Temperatur nach der empfindlichsten Faser.»

Auch bei einem Kleidungsstück selbst sollte es eine Reihenfolge beim Bügeln geben: «Bügeln Sie kleine Partien wie Ärmel, Bänder, Träger und Kragen vor den großen Partien», erklärt Rose. Die Reihenfolge, von klein nach groß zu bügeln ist wichtig, um Falten auf bereits gebügelten Flächen zu vermeiden.» Paaßen rät hier auch zum Ärmelbrett: «Es erleichtert die Sache ganz deutlich», besonders bei komplizierteren Schnitten wie Puffärmeln und allem mit Rüschen.

Sie hat aber noch einen Trick für Ärmel: einfach etwas Dampf ablassen. Bei einigen Fasern bekommt man die Ärmel auch ganz einfach glatt, indem man das Bügeleisen so an die Öffnung hält, dass der abgelassene Dampf in die Stoffröhre zieht.

Glanz vorbeugen: Wenn man dunkle Fasern bügelt, bekommen sie glänzende Stellen. Wer das nicht will und ein Stück hat, das man nicht auf links bügeln kann, sollte ein feuchtes Tuch zwischen Stoff und Bügeleisen legen. «Ich mache das aber eigentlich nur beim Sakko, Hosen bügele ich einfach auf links», erklärt Paaßen. Aber keine Sorge, wenn man das mal vergisst: «Der Glanz wäscht sich wieder raus.»

Eingebügelte Falten nass machen: Und wenn es doch mal passiert ist, und man hat Falten nicht entfernt, sondern in das Gewebe gebügelt? Dann kann man die Stelle eigentlich nur nass machen und so lange bügeln, bis der Knick wieder weg ist, erklärt Paaßen.

(dpa)