1.500 PS, rund drei Millionen Euro und 420 km/h. Daten, die auf den ersten Blick nicht neu sind, aber jedes Mal aufs Neue schier unglaublich erscheinen. Ja, die Rede ist natürlich von dem Supersportwagen schlechthin, dem Bugatti Chiron. Einem Fahrzeug, das innerhalb von 32,6 Sekunden aus dem Stand bis Tempo 400 beschleunigt und nach weiteren 9,36 Sekunden wieder zum Stehen kommen kann. Einem Fahrzeug, das aus Sicherheitsgründen für normale Fahrten "schon" bei 380 Kilometer pro Stunde in den Begrenzer rauscht und bereits im Stand dank seines acht Liter fassenden W16-Benzinmotors verheißungsvoll vor sich hin blubbert.
Wer jetzt glaubt, dass somit das Ende der Fahnenstange erreicht ist, der irrt mal wieder. Denn auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert Bugatti nun den 3.153.500 Euro teuren Chiron Sport. Allein die 19-prozentige Mehrwertsteuer beträgt über eine halbe Million Euro. Das Ausstellungsfahrzeug in Genf kostet dank Farb- und Ausstattungsoptionen 3.546.200 Euro und dürfte damit das teuerste auf der Messe ausgestellte Serienfahrzeug sein.
Dafür darf sich der solvente Kunde bei unveränderten Leistungs- und Performancedaten über deutlich verbesserte Handling-Eigenschaften und noch mehr Agilität freuen. Bugatti entwickelte dafür ein dynamisches Handling-Paket und hat an die 18 Kilogramm aus dem Fahrzeug genommen. Im Ergebnis erzielt der Chiron Sport eine höhere Geschwindigkeit in Kurven und fährt die Runde auf dem Handling-Kurs des Test- und Prüfgeländes von Nardo in Süditalien fünf Sekunden schneller als der Chiron. Optisch unterscheidet sich der Chiron Sport vom Basisfahrzeug hauptsächlich durch ein neues Felgen-Design sowie eine neue Vierrohr-Abgasblende. Die Auslieferung der ersten Kundenfahrzeuge ist für Ende 2018 geplant.
"Wir haben den Chiron Sport für die Kunden entwickelt, die ihren Chiron noch sportlicher und mit deutlich mehr Querdynamik erleben wollen", so Stephan Winkelmann, Präsident von Bugatti Automobiles S.A.S. "Dabei war uns allerdings wichtig, die Einzigartigkeit des Chiron, nämlich die Verbindung von ultimativer Leistung, Längsbeschleunigung und Höchstgeschwindigkeit mit Luxus, Komfort und Alltagstauglichkeit nicht anzutasten."
Ein interessantes technisches Detail sind die neuen Scheibenwischerarme, die Bugatti für den Chiron Sport entwickelt hat. Erstmals in einem Serienfahrzeug besteht dieses Bauteil aus Kohlefaser. Bei dieser Neuentwicklung ist Bugatti in der Lage, auf Gelenke, wie sie bei herkömmlichen Wischern üblich sind, zu verzichten und deren Funktion stattdessen in die Kohlefaserkonstruktion der Wischerarme zu integrieren. Darüber hinaus werden die aus Aluminium bestehenden Endteile der Wischerarme im gewichtsparenden 3D-Druckverfahren hergestellt. Dadurch sind die neuen CFK-Wischer 77 Prozent, oder 1,4 kg, leichter als ihre Vorgänger.
Nicht zu übersehen ist die rote Ziffer 16 auf dem schwarz lackierten Gitter des Kühlergrills – als Referenz zur Anzahl der Zylinder, die dem Aggregat des Chiron eine Alleinstellung verleihen. Schwarz ist die bestimmende Farbe des Interieurs. Alle Bedienelemente im Fahrzeug sind schwarz eloxiert. Lenkrad und Wählhebel sind mit schwarzem Rauleder bezogen.
Darüber hinaus hat Bugatti hauptsächlich drei Materialarten für die Gestaltung des Innenraums verwendet: Alcantara für die Dachverkleidung inklusive der A-Säulen und Sonnenblenden, für die Rückwandverkleidung, die Schwellerverkleidung, den unteren Teil der Mittelkonsole, die inneren Seitenpolster des Sitzes sowie für die Auskleidung des Kofferraums. Glattleder kommt bei den Sitzen, der inneren Türverkleidung, bei den Inseln an der Instrumententafel inklusive der Instrumentenblende, beim Airbag-Topf am Lenkrad sowie bei der Armauflage der Mittelkonsole samt Einleger zum Einsatz. Und schließlich sind die Instrumententafel selbst, die Türverkleidungen, die Rückseite der Sitzlehne sowie die Lenkstockverkleidung aus Sicht-Carbon.
Quelle: GLP mid