Der Sportwagenhersteller hat Probleme mit dem Workflow, weil einer seiner Zulieferer mit Flutschädigungen zu kämpfen hat. Deshalb hat das Unternehmen bei den Geschäftszahlen seine Prognose gesenkt.
Engpass bei Aluminiumteilen
Der Konzern rechnet mit wochenlangen Störungen in der Produktion, da ein Werk für Aluminiumteile in der Schweiz durch Überflutungen der Rhone nicht liefern kann. Die Teile werden in allen Baureihen von Porsche verbaut. Der Pkw-Hersteller arbeitet zurzeit mit Hochdruck daran, die Produktion hochzufahren, aber aufgrund des Materialmangels durch den Ausfall können nicht alle Ausfälle vermieden werden.
Laut der Konzernführung ist Porsche von dem Lieferanten aus der Schweiz auch deswegen so abhängig, weil die Herstellungszahlen vergleichsweise gering sind und viele Modelle nicht von der Stange sind. Das mache es schwieriger, Teile auszutauschen.
Aufgrund dieser Entwicklung hat das Unternehmen seine Prognose bei den Geschäftszahlen gesenkt. Zuvor konnte sich Porsche nach einem eher mäßigen Jahresbeginn im zweiten Quartal bei der operativen Umsatzrendite verbessern.
Ein Unternehmen mit wechselvoller Geschichte
Die Geschichte der Porsche Automobil Holding SE beginnt im Jahr 1931, als Ferdinand Porsche in Stuttgart das Konstruktionsbüro „Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH“ gründete. Das Unternehmen spezialisierte sich zunächst auf Fahrzeugentwicklungen und Ingenieurdienstleistungen. Ferdinand Porsche, ein innovativer Ingenieur, arbeitete an verschiedenen Projekten, darunter auch der berühmte Volkswagen Käfer, dessen Entwicklung er maßgeblich beeinflusste.
Nachkriegszeit und erster eigener Sportwagen
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Unternehmen die Produktion von Sportwagen in Angriff. Der erste unter dem Namen Porsche gebaute Wagen war der Porsche 356, der 1948 auf den Markt kam. Der 356 war ein sofortiger Erfolg und legte den Grundstein für den Ruf Porsches als Hersteller von leistungsstarken und zuverlässigen Sportwagen. Der Porsche 356 wurde bis 1965 produziert und etablierte die Marke weltweit.
Einführung des Porsche 911
1963 stellte Porsche auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt den Porsche 911 vor, der als das ikonischste Modell der Marke gilt. Der 911er zeichnete sich durch sein einzigartiges Design, seine hervorragenden Fahreigenschaften und seinen luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor aus. Dieses Modell wurde zum Symbol für Porsche und ist bis heute in diversen Varianten erhältlich.
Expansion und Innovation
In den folgenden Jahrzehnten expandierte Porsche seine Modellpalette und brachte verschiedene Modelle auf den Markt, darunter den Porsche 914, den 924 und den 928. Diese Fahrzeuge erweiterten das Angebot von reinen Sportwagen hin zu vielseitigeren Fahrzeugen und halfen dem Unternehmen, neue Märkte zu erschließen. Zudem setzte Porsche in den 1970er und 1980er Jahren verstärkt auf Motorsport und gewann zahlreiche Rennen, darunter die 24 Stunden von Le Mans.
Herausforderungen und Modernisierung
Die 1990er Jahre brachten wirtschaftliche Herausforderungen für Porsche, was das Unternehmen zu einer umfassenden Restrukturierung zwang. Unter der Führung von Wendelin Wiedeking gelang es Porsche, durch Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen wieder profitabel zu werden. In dieser Zeit wurden Modelle wie der Porsche Boxster und der Cayenne eingeführt, die neue Kundengruppen ansprachen und den Absatz steigerten.
Integration in den Volkswagen-Konzern
Im Jahr 2009 fusionierte Porsche mit dem Volkswagen-Konzern. Diese Fusion ermöglichte es Porsche, von den Ressourcen und der globalen Präsenz von Volkswagen zu profitieren und gleichzeitig seine Eigenständigkeit zu bewahren. Seitdem hat Porsche seine Modellpalette weiter ausgebaut und Innovationen in den Bereichen Elektromobilität und Digitalisierung vorangetrieben. Der Porsche Taycan, ein vollelektrischer Sportwagen, symbolisiert diesen Wandel und zeigt, dass Porsche auch in der Zukunft eine führende Rolle im Automobilsektor spielen wird.
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