Halle/Westfalen – Trotz seiner Knieprobleme spielt Deutschlands Tennis-Hoffnung Alexander Zverev in Halle um den Halbfinaleinzug.
Drei Tage nach seinem Schreckmoment in der Erstrundenpartie zog der Hamburger mit einem souveränen Erfolg über den US-Amerikaner Steve Johnson in die Runde der besten acht ein. Mit einer geballten Faust quittierte die Nummer fünf der Tennis-Welt das 6:3, 7:5 in 76 Minuten.
«Die letzten paar Tage waren nicht einfach für mich. Am Montag habe ich mich leider ein bisschen verletzt. Ich bin froh, dass ich hier auf dem Platz stehen kann», sagte der 22-jährige Hamburger. Bei anderen Turnieren wäre er vielleicht nicht angetreten und hätte sein Knie stattdessen für Wimbledon geschont, meinte er.
Eine gute Woche vor dem Auftakt des Grand-Slam-Turniers in London bekommt es Zverev nun mit dem Belgier David Goffin zu tun. Außer ihm ist kein weiterer Deutscher bei der 27. Auflage des mit rund 2,2 Millionen Euro dotierten Rasen-Turniers in Westfalen mehr dabei. Stuttgart-Halbfinalist Jan-Lennard Struff hatte am Vortag gegen den russischen Top-Ten-Spieler Karen Chatschanow das Nachsehen gehabt.
Zverev war von außen von einer Verletzung nichts anzumerken. Am Montag war er beim Zweisatz-Sieg über den Niederländer Robin Haase noch ausgerutscht und zunächst auf dem Rasen liegen geblieben. Sein schmerzverzerrtes Gesicht hatte Anlass zur Sorge gegeben. «Ich habe so ein bisschen Schmerzen, und es ist angeschwollen», hatte Zverev anschließend berichtet.
Das Doppel mit seinem Bruder Mischa Zverev sagte er ab. Die Veranstalter spendierten der deutschen Nummer eins mit der Ansetzung am Donnerstag einen zusätzlichen Tag zum Auskurieren. Auf das Bangen, ob der deutsche Hoffnungsträger antreten könne, antwortete Zverev mit einem überzeugenden Auftritt.
Unterstützt vom Publikum erspielte sich Zverev gegen den sieben Jahre älteren Weltranglisten-76. Johnson beim Stande von 3:3 seine ersten Breakmöglichkeiten und nutzte die dritte Chance, um erstmals in Führung zu gehen. Johnson, der zum Auftakt der Noventi Open problemlos den Augsburger Philipp Kohlschreiber bezwungen hatte, musste zum Satzverlust ein weiteres Mal seinen Aufschlag abgeben.
Im zweiten Satz erlaubte sich lange keiner der beiden Kontrahenten eine Schwäche bei eigenem Aufschlag. Bei 6:5 vermied Zverev dann aber doch noch den Tiebreak. Der 1,98 Meter große Norddeutsche konnte sich diesmal anders als bei seiner Auftaktniederlage in Stuttgart auf seinen Aufschlag verlassen. Elf Asse bei drei Doppelfehlern listete die Statistik diesmal für ihn auf.
(dpa)