Dortmund – Nach BVB-Sportdirektor Michael Zorc soll Fußballprofi Pierre-Emerick Aubameyang seine Antworten doch besser auf dem Platz geben – und nicht in Interviews, die zur Unzeit kommen und die nicht unbedingt dazu beitragen, dass wieder mehr Ruhe bei Borussia Dortmund herrscht.
Das täte not vor der Bundesligapartie am Samstag gegen den kessen Neuling RB Leipzig, meint Zorc. Der 54-Jährige nutzte die verbale Steilvorlage Aubameyangs, der ausgerechnet in der Woche der Begegnung mit dem sächsischen Aufsteiger öffentliche Wechselgedanken vorgetragen hatte. Zorc konterte: «Wir haben kurz gesprochen, und ich habe ihm empfohlen, jetzt doch weniger Interviews über den Sommer zu geben, sondern sich auf die Jagd nach dem Champions-League-Platz zu konzentrieren.»
Das habe der 27-jährige Gabuner Aubameyang auch verstanden, vertraute Zorc Publikationen der «Funke Mediengruppe» an. Zorc ist sich eines Fakts indes gewiss: Käme von irgendwoher ein Angebot für den BVB-Torjäger, das von den Dortmundern finanziell nicht abgelehnt werden könnte, wäre die Reaktion des Vereins wahrscheinlich normal: der vorzeitige Verkauf noch in diesem Sommer.
Aubameyang hatte zuvor in einem Interview des französischen Radiosenders RMC deutlich gemacht, dass er sich in Dortmund zwar sehr wohl fühle, aber ein Weggang vor Vertragsablauf am 30. Juni 2020 durchaus möglich sei. «Wir haben ein sehr, sehr gutes Verhältnis, aber wir mussten ein Zeichen nach innen und außen setzen, dass der Fokus jetzt auf dem Sportlichen zu liegen hat», sagte Zorc.
Der BVB-Sportchef muss jetzt gemeinsam mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Trainer Thomas Tuchel versuchen, die Szenerie so zu beruhigen, dass das Saisonziel der erneuten direkten Qualifikation für Europas Königsklasse auf gar keinen Fall in Gefahr gerät. Aus dem Umfeld von Zorc, Watzke und Tuchel wurde aktuell laut, das Trio gehe recht entspannt mit der durchaus spannenden Lage um.
(dpa)