Woods und Mickelson spielen im Privat-Duell um Millionen

Las Vegas – Alles nur Show! Wie verfeindete Boxer wollten sich Tiger Woods (42) und Phil Mickelson (48) bei der offiziellen Pressekonferenz tief in die Augen schauen. Doch am Ende mussten beide herzhaft lachen.

Wenn Amerikas Golf-Idole an diesem Freitag ihr millionenschweres Privat-Duell auf dem Shadow Creek Golf Course in der Glamour-Metropole Las Vegas austragen, geht es einzig und allein um Unterhaltung. Zwei Rivalen, ein Platz, 18 Löcher und neun Millionen US-Dollar für den Sieger – Trashtalk inklusive.

Die Konkurrenten von einst sind nun Freunde. Mit «The Match» – wie das Duell tituliert wurde – starten die beiden Golf-Giganten aus Kalifornien im Herbst ihrer Karriere den Versuch, eine neue Form des Golf-Entertainments zu etablieren: Golf als reine Show, frech und kurzweilig, statt teils langatmiger Übertragungen von Turnieren auf der US-Tour. So werden die beiden Superstars während des Spiels Mikrofone am Körper tragen, damit die Fans die Sticheleien live im Fernsehen mitbekommen. Das enorme Preisgeld soll in Charity-Projekte fließen.

«Das ist ein Match, das unterhalten und Spaß machen soll», erklärte Woods in einem Interview mit dem amerikanischen TV-Sender TNT. «Ich freue mich darauf. Es ist etwas, das es vorher noch nie gegeben hat», sagte die langjährige Nummer eins der Welt weiter. Auch Mickelson ist sich dieser Einzigartigkeit bewusst: «Da das Duell im Bezahlfernsehen gezeigt wird, gibt es keine Werbepausen und die Zuschauer bekommen all die interessanten Sachen mit, die wir zwischen den Schlägen so erzählen werden.»

«The Match» wird am Tag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving zur besten Sendezeit auf mehreren US-Bezahlsendern übertragen – rund 20 Dollar müssen für das angekündigte Spektakel berappt werden. In Deutschland ist das Duell am Freitag ab 21.00 Uhr auf dem Pay-TV-Sender Sky/Select für 15 Euro zu sehen.

Also alles nur Show? Oder ist da noch mehr? Seit Mitte der 90er-Jahre sind Woods und Mickelson erbitterte Konkurrenten auf dem Golfplatz. Als Woods 1996 als 20-Jähriger auf die US-Tour kam, hatte der sechs Jahre ältere Mickelson schon mehrere PGA-Turniere gewonnen. Schnell stellte Woods mit seinen Erfolgen die starken Leistungen von Mickelson in den Schatten und machte ihm den Rang als Publikumsliebling streitig. Bis heute hat Woods 80 US-Turniere gewonnen – inklusive 14 Major-Titel. Der fünfmalige Major-Champion Mickelson triumphierte 43-mal auf der PGA-Tour.

«Tiger war derjenige, der Golf auf die Titelseiten gebracht hat. Wir hatten eine intensive Rivalität über all die Jahre», sagte Mickelson. Schon als Jugendlicher hätte Woods all seine Rekorde gebrochen. «Wo ich einmal siegte, gewann er dreimal», meinte Mickelson und wandte sich in der Pressekonferenz direkt an Woods. «Aber am Freitag spielen wir gleichzeitig. Da kannst Du nicht später um die Ecke kommen. Nach so vielen gegen Dich verlorenen Turnieren, so vielen Majors, ist das meine Chance, etwas zurück zu bekommen».

Woods schien das zu amüsieren. Schon vorher hatte er gescherzt: «Nun, ich bin seit mehr als zwanzig Jahren in Phils Kopf. Schaut euch an, wer die meisten Siege hat. Am Ende des Tages weiß er es auch.» Die ersten Show-Giftpfeile sind damit bereits abgefeuert.


(dpa)

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