Kiel – Handball-Nationaltorhüter Andreas Wolff hat sich in einem öffentlichen Brief emotional vom scheidenden Bundestrainer Dagur Sigurdsson verabschiedet.
«Du und wir, dein Team, das hat gut funktioniert. Du bist ein sehr, sehr guter Trainer. Schade, dass wir dich verlieren», schrieb Wolff in einem Beitrag für die Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland.
Sigurdsson, der nach Japan wechselt, habe das deutsche Nationalteam zu den «Bad Boys» gemacht: «einer eingeschworenen Mannschaft, die jedes Spiel mit einer hundertprozentigen Einstellung anging, mit Leidenschaft und Kampfgeist», schrieb Wolff, der nach dem WM-Aus in Frankreich Sigurdsson leiden sah. «Manchmal warst du Tage lang schlecht drauf. Nach dem Aus gegen Katar hast du uns in der Kabine nur gesagt: ‚Niederlagen gehören für große Mannschaften mit dazu, aber sie müssen daraus für die Zukunft lernen.‘ Das war das Beste, was du in dieser Situation sagen konntest.»
Der Trainer sei oft als Eisberg bezeichnet worden. «Du bist eben keiner, der viel redet», meinte der Torwart des THW Kiel. «Du warst immer im Tunnel, hattest das nächste Spiel im Kopf.» Auch die Feiern nach Erfolgen wie den EM-Sieg oder Olympia-Bronze seien nicht Sache des Isländers gewesen. Wolff: «Wenn wir (….) die Sau rausgelassen haben, hast du dir das angeguckt, es genossen.»
(dpa)