Wolff stark, Drux verletzt: Handballer auf Kurs

Rouen – Beim lockeren zweiten WM-Sieg gegen Chile (35:14) konnten sich die deutschen Handballer erneut auf einen überragenden Torhüter verlassen.

Auf dem Weg zum erhofften Titel könnte das Weltklasse-Duo aus Andreas Wolff und Silvio Heinevetter zum entscheidenden Faktor werden. Vor der nächsten Pflichtaufgabe am Dienstag (17.45 Uhr) gegen Saudi-Arabien muss der Europameister allerdings um Rückraumspieler Paul Drux bangen. Ein früherer Weltmeister ist auch deswegen fest von seiner Nachnominierung überzeugt.

WOLFFS WERTE

Die ohnehin völlig überforderten Chilenen verzweifelten zusätzlich am deutschen Keeper. Mehr als jeden zweiten Wurf der Südamerikaner parierte Wolff, der insgesamt 53 Prozent der chilenischen Versuche abwehrte. Beim Auftaktsieg gegen Ungarn hatte der Kieler noch 60 Minuten auf der Bank gesessen – nun spielte er durch. «Es ist immer der an der Reihe, der von Dagur ins Tor beordert wird», sagte er mit Blick auf seinen Kollegen Heinevetter. «Wir machen beide unseren Job und versuchen, hinten die Bälle zu halten.»

VERLETZUNGSSORGEN

Wie geht es Paul Drux? Der Rückraumspieler der Füchse Berlin war gegen die Chilenen noch vor der Halbzeit umgeknickt und danach nicht mehr zum Einsatz gekommen. «Ich hoffe, dass er nicht für mehrere Tage ausfallen wird», sagte Sigurdsson. Der Isländer glaubt aber, dass es «nicht so schlimm» ist.

GLANDORF STEHT BEREIT

«Heute hat man am Beispiel Paul Drux gesehen, wie schnell es gehen kann», sagte Holger Glandorf. Der Weltmeister von 2007 ist davon überzeugt, dass Sigurdsson ihn früher oder später noch nach Frankreich holen wird. «Ich gehe davon aus, dass der Bundestrainer sich melden wird. Wir bleiben in Kontakt», sagte der 33-Jährige nach dem Chile-Spiel in der Facebook-Sendung «Schrödi&Schwalbe – Die WM-Couch». Da Sigurdsson nur 15 anstatt der maximal 16 erlaubten Spieler in seinen WM-Kader berufen hatte, könnte er jederzeit einen Akteur nachnominieren.

NÄCHSTER KANTERSIEG?

Auch ins nächste WM-Spiel gegen Saudi-Arabien am Dienstag (17.45 Uhr) geht die DHB-Auswahl als klarer Favorit. Sollten die Bad Boys erneut so konzentriert wie gegen Chile auftreten, könnte der nächste klare Sieg folgen. Den höchsten WM-Erfolg hatten die deutschen Handballer übrigens 2001 beim 39:8-Sieg gegen Grönland gefeiert – damals ebenfalls in Frankreich.


(dpa)

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