WM zum Greifen nah: DBB-Team um Schröder brilliert in Quali

Tallinn – Angeführt von Dennis Schröder haben die deutschen Basketballer mit einer Gala-Vorstellung den nächsten großen Schritt zur WM 2019 in China gemacht.

Das Team um den NBA-Profi der Oklahoma City Thunder wahrte durch das 86:43 (49:24) bei Estland seine perfekte Bilanz und feierte den siebten Sieg im siebten Qualifikationsspiel. Damit könnte das Team von Trainer Henrik Rödl bereits im Duell mit Israel am Sonntag in Leipzig die letzten Zweifel an der insgesamt sechsten deutschen WM-Teilnahme beseitigen.

Die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds ließ sich auch vom Stimmungsdämpfer durch die zwei Niederlagen beim Supercup in der Vorbereitung nicht beirren. Aufbauspieler Schröder kam als bester Werfer auf 18 Punkte und gab zehn Assists. «Es ist nie einfach, auswärts zu gewinnen. Wir waren aber sehr gut vorbereitet und haben eine hervorragende Verteidigung gespielt. Das ist ein guter Sieg für uns und am Sonntag wollen wir ungeschlagen bleiben», sagte Coach Rödl. «Ich bin stolz auf die Vorstellung meiner Mannschaft.»

Auch Maik Zirbes und Danilo Barthel konnten beim höchsten Länderspielsieg seit mehr als vier Jahren mit jeweils zwölf Zählern überzeugen. «Wir waren sehr fokussiert heute, aber die Deutlichkeit des Sieges spielt keine Rolle», sagte Zirbes. «Wir wollten uns auf unser Spiel fokussieren, das haben wir auch getan.»

Schröder setzte seine Mitspieler von Beginn an gut ein. Zunächst legte der 24-Jährige dem Berliner Niels Giffey für den ersten getroffenen Dreipunktewurf der Gäste auf und bediente dann Zirbes, der per Dunk das 10:5 erzielte. Der Favorit setzte sich bis zum 26:15 am Ende des ersten Viertels kontinuierlich ab, vor allem Zirbes spielte seine körperlichen Vorteile unter dem Korb aus.

Die Esten hatten sich mit zwei Siegen aus sechs Spielen in die entscheidende Qualifikationsphase gezittert – und auch im Duell mit Deutschland zeigte sich ein klarer Klassenunterschied. Die Rödl-Auswahl lieferte eine konzentrierte Verteidigungsleistung, traf nach Belieben und verteilte dabei die offensive Last: Bis zur Mitte des zweiten Abschnitts hatten bereits neun der zwölf Spieler des Kaders getroffen.

Anders als bei den Niederlagen gegen die Türkei und Italien beim Supercup am vergangenen Wochenende konnte das deutsche Team auch das Fehlen von Kapitän Robin Benzing kompensieren. Der Power Forward befindet sich noch bei seinem neuen Team Besiktas Istanbul, eine mögliche Rückkehr für die Partie gegen Israel entscheidet sich laut Deutschem Basketball Bund von Tag zu Tag.

Trotz der Überlegenheit mahnte Rödl sein Team bei den Esten zur defensiven Konzentration. «Drei Würfe hintereinander völlig frei, das geht so nicht», schimpfte der Europameister von 1993 in einer Auszeit. Doch zu keiner Zeit geriet der Sieg in Gefahr, so bot sich die Chance zum Zaubern. NBA-Profi Maximilian Kleber dunkte nach Alley-oop-Anspiel von Schröder, der Ex-Braunschweiger sorgte zudem per Pass durch seine Beine auf Zirbes für das nächste Highlight.

Mit 43 Punkten Vorsprung ging das deutsche Team ins letzte Viertel – und verwaltete die Führung souverän.


(dpa)

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