Paris – Der Bann ist gebrochen! Carina Witthöft hat bei den French Open für den ersten deutschen Sieg nach zuvor fünf Niederlagen gesorgt.
Die 22 Jahre alte Hamburgerin rang in Paris die an Nummer 25 gesetzte Lauren Davis aus den USA mit 2:6, 6:3, 6:3 nieder und zeigte dabei eine kämpferisch starke Leistung. Nach 1:53 Stunden machte Witthöft den Erfolg auf Platz fünf im Stade Roland Garros perfekt. Sie trifft nun gegen die Französin Pauline Parmentier.
«Ich habe vorher gar nicht so doll darauf geachtet, dass die anderen alle verloren haben», sagte Witthöft nach der Partie. «Ich freue mich natürlich sehr, dass ich weiter bin und das Spiel noch gewonnen habe.»
Deutschlands Tennis-Hoffnung Alexander Zverev befindet sich dagegen in der Warteschleife. Die Partie der Nummer zehn der Welt gegen den Spanier Fernando Verdasco wurde am Abend beim Stand von 4:6, 6:3 aus Sicht von Zverev wegen Dunkelheit und leichtem Regen abgebrochen. Sie wird nun am Dienstag als zweites Spiel nach 11.00 Uhr auf dem Centre Court fortgesetzt.
Zverev, der seit dem Titel in Rom mit großen Ambitionen in die französische Hauptstadt gereist war, hatte sich gegen Verdasco lange Zeit sehr schwer getan und nie wirklich zu seinem druckvollen Spiel gefunden. Nach verlorenem ersten Satz lag der Hamburger auch im zweiten Abschnitt bereits mit einem Break hinten, kämpfte sich dann aber in die Partie. Immerhin schaffte er kurz vor der Unterbrechung noch den Satzausgleich.
Zuvor hatten die deutschen Tennisprofis ihre Niederlagenserie auch am zweiten Tag des mit 33,8 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Events fortgesetzt. Nach den Niederlagen von Angelique Kerber, Julia Görges und Florian Mayer zum Auftakt am Sonntag schieden nun auch Mischa Zverev und Andrea Petkovic gleich in der ersten Runde aus.
Petkovic unterlag der Amerikanerin Varvara Lepchenko mit 4:6, 6:3, 3:6. Petkovic, die 2014 mit dem Einzug ins Halbfinale von Paris ihr bislang bestes Resultat bei einem Grand-Slam-Turnier erzielt hatte, wehrte sich gegen Lepchenko zwar 1:51 Stunden gegen das Aus, am Ende konnte sie ihre sechste Erstrunden-Niederlage in Serie aber nicht verhindern.
Dennoch war Petkovic nicht unzufrieden. «Auf dieser Leistung kann ich definitiv aufbauen. Das war wieder die alte Kämpferin Petkovic auf dem Platz», sagte die 29-Jährige. Ihre positive Entwicklung führt sie auch auf eine neue Zusammenarbeit mit einem Sportpsychologen zurück. «Ich mache das seit drei Wochen und bislang tut es mir gut.»
Mischa Zverev musste sich dem Italiener Stefano Napolitano mit 6:4, 5:7, 2:6, 2:6 geschlagen geben. Der Davis-Cup-Profi hatte noch am Samstag beim Turnier in Genf im Finale gestanden und dort nur ganz knapp gegen den Schweizer Stan Wawrinka verloren. Gegen Napolitano erwischte er eigentlich einen guten Start und holte sich nach 42 Minuten den ersten Satz. Doch dann ging ihm mehr und mehr die Kraft aus. Nach 2:42 Stunden war das Aus des an Nummer 32 gesetzten Zverev besiegelt. «Ich war nach der Woche in Genf einfach müde und habe deshalb nicht gut gespielt», sagte Zverev nach seinem Ausscheiden.
Die Favoriten gaben sich dagegen keine Blöße. Titelverteidiger Novak Djokovic und Topfavorit Rafael Nadal marschierten mühelos in die zweite Runde. Beim ersten Auftritt mit seinem neuen Coach Andre Agassi gewann Djokovic gegen den Spanier Marcel Granollers klar mit 6:3, 6:4, 6:2. Nadal, der in Paris seinen zehnten Titel anstrebt, setzte sich gegen den Franzosen Benoit Paire mit 6:1, 6:4, 6:1 durch.
Bei den Damen meistere Titelverteidigerin Garbiñe Muguruza ihre erste Aufgabe ohne große Mühe. Die Spanierin setzte sich gegen Francesca Schiavone aus Italien mit 6:2, 6:4 durch. Die an Nummer zwei gesetzte Karolina Pliskova gewann gegen Saisai Zheng aus China mit 7:5, 6:2. Frankreichs Hoffnungsträgerin Kristina Mladenovic rang die Australierin Jennifer Brady mit 3:6, 6:3, 9:7 nieder.
(dpa)