Leipzig – Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat sich klar für Toleranz und gegen Rassismus ausgesprochen. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Israel in Leipzig veröffentlichte das Team um Kapitän Robin Benzing und NBA-Star Dennis Schröder ein gemeinsames Statement und ein Video.
«Angesichts der menschenverachtenden Demonstrationen der letzten Wochen und des Anstiegs des Rechtspopulismus in Deutschland generell haben wir, die Spieler der deutschen Basketballnationalmannschaft, beschlossen ein Zeichen zu setzen», heißt es auf der Facebookseite des Deutschen Basketball Bunds. «Wir stehen heute auf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Wir stehen auf für Menschlichkeit und plädieren für Dialog statt Hetze und Gewalt. Wir stehen an der Seite all jener, die sich mutig für den Erhalt unserer offenen und toleranten Gesellschaft einsetzen.»
Dazu zeigen sich die zwölf Spieler des derzeitigen Kaders in einem Video in T-Shirts mit der Aufschrift #Wirsindmehr. Dieses Video, in dem die Profis jeweils ihren Namen sagen und häufig Deutschland hinzufügen, sollte auch in der Halle vor der Partie gegen Israel gezeigt werden, hieß es vom DBB.
«In unserer Mannschaft gibt es auch einige Spieler mit Migrationshintergrund. Mit denen wollen wir uns solidarisieren», sagte Initiator Bastian Doreth von medi Bayreuth bei «Zeit Online» zu der Aktion, die auf Anstoß der Spieler entstand. Sportler seien auch Bürger. «Wir dürfen das, was hier geschieht, nicht mehr wortlos hinnehmen. Deutschland hat ein großes Problem und wir wollen gegen den Rechtsruck Stellung beziehen.»
Mit dem Slogan #Wirsindmehr hatte sich zuletzt eine Initiative aus Chemnitzer Bürgern, Unternehmern und Wissenschaftlern gegen «Hass, Gewalt, Intoleranz» ausgesprochen. Unter diesem Motto hatte zuletzt auch ein Konzert gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der sächsischen Stadt stattgefunden.
«Jeder versteht ihn. Leipzig ist auch ein guter Ort dafür, weil es in Sachsen liegt», sagte Doreth zu dem Slogan und bezog Position gegen die AfD: «Es ist eine Schande, dass eine solche Partei so viele Stimmen erhält, da wird mir angst und bange. Wenn sie weiter an Macht gewinnt, weiß ich nicht, wie lange ich mich in Deutschland noch wohl fühlen kann. Ich denke etwa an die Zukunft meines Sohns.»
(dpa)