Wimbledon beginnt: Federer-Mission und Zverevs Chance

London – In Wimbledon beginnt heute für die Tennisprofis das dritte Grand-Slam-Turnier der Saison. Im Vorjahr triumphierten Roger Federer und Garbiñe Muguruza.

Wird Federer seinen Titel verteidigen können? Wie weit kommt Alexander Zverev? Was passiert in der offenen Damen-Konkurrenz mit Rückkehrerin Serena Williams? Ein Überblick vor dem Beginn des Rasen-Turniers.

DIE WIMBLEDON-MISSION VON ROGER FEDERER

Federer hat die Sandplatz-Saison ausgelassen, Priorität hat der neunte Wimbledon-Titel. Mitte Juni kehrte der 36-Jährige in Stuttgart zurück, gewann das Turnier und löste Rafael Nadal als Nummer eins ab. Den Spitzenplatz war er eine Woche später wieder los, weil er in Halle das Finale unerwartet verlor. In Wimbledon ist der Schweizer dennoch an Position eins gesetzt. Federer ist Topfavorit. Am Montag als Titelverteidiger das erste Match auf den Center Court zu bestreiten, sei auch für ihn «nervenaufreibend», sagte er. Der Serbe Dusan Lajovic dürfte ihm aber kaum Probleme bereiten.

DIE KONKURRENTEN

Vor allen Rafael Nadal. Der French-Open-Gewinner reiste allerdings ohne Matchpraxis auf Rasen an und kam seit dem Endspiel 2011 nicht mehr übers Achtelfinale hinaus. Der ehemalige Weltranglisten-Erste Novak Djokovic bewies zuletzt nach seiner Ellbogenverletzung aufsteigende Form. Zu den Mitfavoriten zählen auch Vorjahresfinalist Marin Cilic, Paris-Finalist Dominic Thiem und Alexander Zverev.

DIE CHANCEN VON ALEXANDER ZVEREV

Irgendwann will er Grand-Slam-Turniere gewinnen, daraus macht der Hamburger keinen Hehl. Für diese Wimbledon-Auflage hat ihn auch Federer als Mitfavorit auf dem Zettel. Im Achtelfinale könnte Zverev auf den Australier Nick Kyrgios treffen, der an einem guten Tag alle Topstars schlagen kann. Im Viertelfinale wäre ein Duell mit dem Österreicher Thiem möglich. Am Dienstag wird der 21-jährige Zverev erstmals eingreifen. Seine Oberschenkelverletzung hat er auskuriert.

DAS WIMBLEDON-COMEBACK VON SERENA WILLIAMS

Serena Williams präsentierte sich als gut gelaunte, aber gleichzeitig ehrgeizige Mutter. Am Montag spielt sie erstmals seit der Geburt ihrer Tochter Olympia und erstmals seit dem Finalerfolg über Angelique Kerber vor zwei Jahren wieder in Wimbledon. «Ich spüre definitiv deutlich weniger Druck, aber ich bin ein bisschen schockiert, wie sehr ich diesen Druck beinahe will», sagte die 36-Jährige. Hinter ihrer Form stehen Fragezeichen. In Paris musste die US-Amerikanerin vor ihrem Achtelfinale verletzt zurückziehen.

DIE FAVORITEN BEI DEN DAMEN

Im Damen-Feld scheint einmal mehr vieles möglich. Paris-Siegerin Simona Halep wird als Titelkandidatin gehandelt ebenso wie Australian-Open-Gewinnerin Caroline Wozniacki. Auch Muguruza dürfte wieder gute Chancen haben. Vielleicht gelingt auch US-Open-Queen Sloane Stephens ein erneuter Coup.

DIE DEUTSCHEN

Vor allen Angelique Kerber trägt die deutschen Hoffnungen bei den Damen, zu den Mitfavoritinnen zählt sie nicht. Das Achtelfinale aber ist in jedem Fall drin. Dort könnte die 30-Jährige auf die Französin Caroline Garcia treffen, die sie in Paris auf Sand besiegte, und die auch auf Rasen schlagbar ist. Im Viertelfinale wäre ein Duell mit Muguruza möglich. Insgesamt 15 Deutsche treten im Hauptfeld an, sieben Damen und acht Herren. Acht Partien mit deutscher Beteiligung sind für Montag angesetzt.


(dpa)

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