Werksduell: Ein Muttertags-Tor und Laktose-Intoleranz

Leverkusen (dpa) – Beide fühlten sich als moralischer Sieger, aber beide haderten auch: Nach dem 2:2 (1:1) im Werksduell stecken Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg wie in der Vorsaison schon wieder im Tabellenkeller fest. 

Doch beide fanden einen positiven Ansatz: Bayer die deutlich besseren Leistungen als im Vorjahr, der VfL die Bilanz des neuen Trainers Martin Schmidt: Der ist nach vier Unentschieden in vier Spielen zumindest noch ungeschlagen.

MUTTERTAGS-TOR: Sein Wechsel war eine nervige Hängepartie, doch die 19 Millionen für Lucas Alario scheinen sich für Bayer auszuzahlen. Der Argentinier traf im dritten Spiel zum zweiten Mal. Und diesmal freute es ihn besonders. Denn das Tor widmete er zum argentinischen Muttertag seiner Mama Monica. Schon vor dem Anpfiff hatte Alario seiner Mutter per Instagram einen Liebesbeweis geschickt, nach dem Treffer folgte per T-Shirt-Gruß («felix dia madre») der nächste.

UNSCHLAGBAR: Ungeschlagen, aber auch immer noch sieglos ist Martin Schmidt als Wolfsburg-Trainer. Da der Punkt am Sonntag bei einem starken Gegner nach zweimaligem Rückstand geholt wurde, bewertete der Schweizer ihn positiv. «Wir haben gezeigt, dass wir schwer zu schlagen sind», sagte er: «Das muss in die Köpfe rein, dann werden wir auch bald den ersten Dreier holen.»

ENDLICH FIT: 89 Pflichtspiele absolvierte Bayer Leverkusen seit Oktober 2015. Nur in 20 davon stand Kapitän Lars Bender auf dem Platz. Der Ex-Nationalspieler war Dauerpatient: Eine Kapselverletzung, ein Muskelfaserriss, Fersenprobleme und allein drei Blessuren am Sprunggelenk sind für ihn in diesem Zeitraum notiert. Nach ersten Einsätzen und anschließender Ruhepause hat er sich in der Länderspielpause offenbar komplett erholt. Die Folge: Gegen Wolfsburg war Bender der beste Mann auf dem Platz und erzielte prompt sein erstes Tor seit fast anderthalb Jahren.

LAKTOSE-INTOLERANZ: Nach Niederlagen oder wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, kann Rudi Völler schon mal einen seiner fast schon legendären Wutausbrüche bekommen. Wenn sein Team gut spielt und Einsatz zeigt, blickt der Perfektionist Völler aber auch mal über Fehler gnädig hinweg. So auch am Sonntag. «Es war schon immer so: Wenn ein Tor fällt, hat es die eine Mannschaft gut gemacht und die andere hat sich schlecht verhalten», sagte Völler. Und ergänzte schmunzelnd: «Der einzige Unterschied: Früher haben die Spieler auf den Boden geschaut, wenn der Ball versprungen ist. Das brauchst Du heute nicht mehr zu machen, dafür sind die Plätze zu gut. Dafür sagen sie heute: Ich hatte den falschen Reisbrei heut Mittag und habe Laktose-Intoleranz.»

(dpa)