Bremen – Krisenclub Werder Bremen kann sich im DFB-Pokal auf seine Heimstärke verlassen. Die in der Bundesliga noch sieglose Mannschaft des unter Druck stehenden Trainers Alexander Nouri besiegte im Weser-Stadion 1899 Hoffenheim mit 1:0 (1:0).
Vor 31 210 Zuschauern schoss Ishak Belfodil (31. Minute) den Tabellenvorletzten ins Achtelfinale. Durch den Erfolg baute Werder seine Rekordheimserie im Pokal aus. Die Hanseaten sind nun seit 36 Partien und seit 1988 zu Hause in dem Wettbewerb ungeschlagen.
Werders Sieg war glücklich, aber nicht unverdient. Die Mannschaft agierte kompakt und holte sich gegen den favorisierten Europa-League-Teilnehmer ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis. Die aktiveren Hoffenheimer kamen zu wenigen klaren Chancen.
Nouri setzte auf eine defensiv ausgerichtete Startformation mit einer Viererkette, zwei Sechsern davor und in Ludwig Augustinsson und Theodor Gebre Selassie zwei abwehrstarken Mittelfeldspielern auf den Außenpositionen. Der lange verletzte Top-Stürmer Max Kruse saß bei den Gastgebern zunächst auf der Bank.
Werder hatte dennoch die erste gute Angriffsszene: Zlatko Junuzovic visierte aus spitzem Winkel die lange Ecke an, verfehlte das von Hoffenheims zweitem Keeper Gregor Kobel gehütete Tor jedoch (6.). In einer umkämpften, aber zunächst chancenarmen Partie dauerte es bis zur 25. Minute, ehe die Gäste aus dem Kraichgau erstmals gefährlich nach vorne kamen. Kerem Demirbays Schuss wurde von Milos Veljkovic in höchster Not geblockt.
Sechs Minuten später durften die Bremer Fans dann jubeln: Thomas Delaney verlängerte eine Junuzovic-Ecke per Kopf und Belfodil drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Torlinie. Es war der erste Treffer des algerischen Neuzugangs für den SVW.
Das 1:0 gab den Norddeutschen zusätzliche Sicherheit. Bremen stand gut sortiert und ließ die Hoffenheimer Offensivbemühungen ins Leere laufen. Mehr als ein Versuch aus der Distanz von Florian Grillitsch, der weit am Ziel vorbeiflog, sprang für 1899 vor der Pause nicht mehr heraus. Mit angespannter Miene ging Trainer Julian Nagelsmann in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel versuchten seine Spieler, den Druck zu erhöhen. Andrej Kramaric traf mit einem Freistoß nur die Latte (52.). Aus dem Spiel heraus kamen die Gäste kaum in aussichtsreiche Abschlusspositionen. In der Nachspielzeit rettete Werders Torwart Jiri Pavlenka den Werder-Sieg mit einer Glanztat.
(dpa)