Werder-Hoffnung lebt: Hart erkämpfter Sieg in Freiburg

Freiburg – Angetrieben vom unermüdlichen Florian Kohfeldt am Spielfeldrand hat sich Werder Bremen die Hoffnung auf den Verbleib in der Fußball-Bundesliga erhalten.

Animiert von einem lautstarken Auftritt ihres Trainers im nahezu leeren Schwarzwald-Stadion setzten sich die abstiegsbedrohten Bremer mit 1:0 (1:0) beim SC Freiburg durch. Leonardo Bittencourt sorgte in der 19. Minute mit einem platzierten Flachschuss für den hart erkämpften und letztlich auch glücklichen Bremer Sieg.

Die Gäste mussten auch im Breisgau einen Moment des Zitterns überstehen. In der 89. Minute hatte Manuel Gulde zunächst den vermeintlichen Ausgleich für Freiburg erzielt. Da aber SC-Stürmer Nils Petersen zuvor im Abseits gestanden hatte, gab Schiedsrichter Robert Hartmann den Treffer nach Rücksprache mit dem Videoassistenten nicht.

So verkürzte der Tabellenvorletzte vorerst den Abstand auf Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz auf zwei Punkte. Die Fortuna tritt erst am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) im Derby beim 1. FC Köln an. Die Freiburger verpassten durch die Niederlage einen großen Schritt in Richtung Europa-League-Qualifikation.

Werders lautester Mann stand nicht mal auf dem Spielfeld. Trainer Kohfeldt gab stattdessen an der Seitenlinie alles. Der 37-Jährige war permanent in Bewegung, und dank der Geisterkulisse hörte man fast jedes seiner Kommandos: «Rhythmuswechsel!», «Umstellen auf Dreierkette!», «Weiter, weiter!» – Kohfeldt ließ kaum eine Aktion unkommentiert.

Einen ähnlich engagierten Auftritt zeigte auch seine Mannschaft. Werder trat nicht wie ein Abstiegskandidat auf, sondern setzte die Gastgeber spätestens ab der Mittellinie unter Druck. Der SC kam durch Roland Sallai (17.), der nach schöner Ablage von Petersen knapp vorbei schoss, zwar zur ersten Großchance. Aber zwei Minuten später schlug Werder zu. Nach einem feinen Pass von Davy Klaassen in die Schnittstelle schloss Bittencourt mit einem schönen Distanzschuss flach ins lange Eck ab.

Kohfeldt gab auch danach keine Ruhe. Im Vergleich zum emotionalen Bremer Coach hielt sich sein Freiburger Kollege Christian Streich erstaunlich zurück. Der ansonsten sehr umtriebige und diskussionsfreudige Streich legte sich nur selten mit den Unparteiischen an und machte eher ruhige Ansagen.

Dafür baute seine Mannschaft spätestens in der Schlussphase einen enormen Druck auf die immer passiveren Bremer auf. Freiburg rannte unermüdlich an – und kam durch Gulde sogar zum vermeintlichen Ausgleich. Nach einem Pfostenschuss von Petersen staubte der Verteidiger ab, Werder war geschockt. Aber wegen einer Abseitsstellung von Petersen nahm Schiedsrichter Hartmann das Tor nach Videobeweis zurück.


(dpa)

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