Lahti – Mehrfach-Weltmeister sind bei den nordischen Titelkämpfen keine Seltenheit. Bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften schafften es zumeist Langläufer, sich mit dem Titel Skikönigin oder Skikönig zu schmücken. Doch auch Nordische Kombinierer und Skispringer sind nicht chancenlos.
Die Deutsche Presse-Agentur stellt einige Kandidaten für die WM in Lahti vor.
LANGLAUF:
MARIT BJÖRGEN: Wann immer die Norwegerin antritt, ohne Titelambitionen tut sie es nicht. Zehn Einzel-Titel, dazu vier in der Staffel, stehen für die 36-Jährige zu Buche. Nach der Geburt ihres Sohnes Ende 2015 ist sie seit dieser Saison wieder dabei und feierte bereits wieder drei Weltcupsiege. Damit zählt Björgen wieder zu den Anwärtern auf reichlich Edelmetall.
HEIDI WENG: Neben Björgen werden deren Teamkollegin Heidi Weng die größten Chancen auf mehrere WM-Titel eingeräumt. Mit dem Gewinn der Tour de Ski in diesem Winter trat sie endgültig aus dem Schatten ihrer berühmten Landsfrau. Die Weltcup-Spitzenreiterin hat mittlerweile das Selbstbewusstsein, Rennen nach ihrer Taktik zu bestreiten und zu entscheiden.
SERGEJ USTJUGOW: Der Russe hat sich in eine hervorragende Form gebracht. Bei seinem Tour-de-Ski-Sieg mit fünf Tageserfolgen bewies er, dass er mittlerweile auf allen Distanzen und in beiden Stilarten gleich stark geworden ist. Der 24-Jährige gilt als Naturtalent, wie vor ihm in der jüngeren Vergangenheit nur Petter Northug aus Norwegen oder der Schweizer Dario Cologna.
NORDISCHE KOMBINATION:
ERIC FRENZEL: Auch wenn sein Fokus in erster Linie dem fünften Gewinn des Gesamtweltcups in Serie gilt, bei der WM dürfte der unbändige Ehrgeiz des Oberwiesenthalers wieder aufleben. Immerhin könnte er seinen Trainer Ronny Ackermann als erfolgreichsten deutschen Kombinierer bei Weltmeisterschaften ablösen. Ackermann hat vier Titel gewonnen, Frenzel bislang drei.
JOHANNES RYDZEK: Bei der WM 2015 in Falun trat der Oberstdorfer mit vier Medaillen, davon zwei goldene, ins Rampenlicht. Ähnliches traut man ihm auch in Lahti zu. Rydzek kommt mit der Empfehlung von acht Weltcupsiegen als Gesamtführender zur WM. Für den überragenden Läufer kommt es darauf an, auf der Schanze nicht zu viel Boden zu verlieren.
SKISPRINGEN:
KAMIL STOCH: Es könnte das Jahr des Polen werden. Mit dem neuen Auswahltrainer Stefan Horngacher ging es für den Doppel-Olympiasieger von Sotschi wieder steil bergauf. Der Sieg bei der Vierschanzentournee macht den Weltcup-Führenden zu einem der großen WM-Favoriten. Da er ein starkes polnisches Team anführt, sind drei Medaillen für ihn keine Illusion.
STEFAN KRAFT: Für die Österreicher das heißeste Eisen im Feuer. Der 23-Jährige ist ein Muster an Beständigkeit geworden. Außer dem Sieg bei der Vierschanzentournee 2014/15 hat er aber noch keinen großen Erfolg in seiner Vita stehen. Das könnte sich in Lahti ändern, zumal Kraft gerade auf windanfälligen Schanzen meistens sehr gut zurecht kommt.
ANDREAS WELLINGER: Der Team-Olympiasieger befindet sich auf einer Erfolgswelle. Nach einer verpatzten Vierschanzentournee flog er seit Mitte Januar achtmal auf das Weltcup-Podium, inklusive eines Sieges in Willingen. Ob kleiner Bakken oder große Schanze – Wellingers Flugsystem funktionierte zuletzt immer. Im besten Fall winken vier Medaillen.
(dpa)