Foxborough – Die ersten Wettquoten für den 54. Super Bowl machen den Herausforderern der New England Patriots keine großen Hoffnungen.
Noch bevor für Rekordchampion Tom Brady & Co. die Jubel-Parade in Boston starten sollte, wurden sie von vielen Buchmachern schon wieder zum Favoriten für das kommende NFL-Finale auserkoren. Und dass der 41 Jahre alte Star-Quarterback noch lange nicht genug hat, machte er nach dem Sieg über die Los Angeles Rams selbst deutlich. Mit fünf Wörtern endete ein Video, das Brady über seinen Instagram-Kanal verbreitete und ihn mit seinem Teamkollegen Rob Gronkowski zeigt: «Immer noch hier… Fortsetzung folgt…»
Diese Teams gehören vor der Wechselperiode und der Talenteziehung Draft unter anderem zum Feld der Mannschaften, die die Vormachtstellung des sechsmaligen NFL-Champions beenden wollen:
LOS ANGELES RAMS: Trotz der Lehrstunde durch New England – dem jungen Duo aus Coach Sean McVay (33) und Quarterback Jared Goff (24) gehört die Zukunft. Dabei wollen sich die Rams ihre Bezwinger zum Vorbild nehmen. «Du realisierst, dass das Team, das uns geschlagen hat, vor einem Jahr in der gleichen Situation war», sagte Goff. Die Patriots waren 2018 den Philadelphia Eagles unterlegen – und schafften erst als drittes Verlierer-Team im folgenden Super Bowl direkt den Sieg.
KANSAS CITY CHIEFS: Ein weiteres sportliches Opfer der Patriots will möglichst schnell Revanche. Erst in der Verlängerung waren die Chiefs im Halbfinale an New England gescheitert, auch bei ihnen liegen alle Hoffnungen auf einem Youngster als Spielmacher. Der 23 Jahre alte Patrick Mahomes wurde in Atlanta zum wertvollsten Akteur der Saison gekürt und will nächstes Jahr nicht mehr nur am Vorabend des Super Bowl die Hauptrolle spielen. «Das ist nur der Anfang. Wir haben einen weiten Weg vor uns», sagte Mahomes. «Die nächste Auszeichnung, die ich hoffentlich bekommen kann, ist der Super Bowl.»
NEW ORLEANS SAINTS: Zum Ende dieser Saison ließ Quarterback-Altmeister Drew Brees etwas nach, ein großer Wurf wird dem 40 Jahre alten Champion von 2010 aber noch zugetraut. Die Saints haben einen mit Stars gespickten Kader, der auch aufgrund der immensen Kosten zum schnellen Erfolg verpflichtet ist.
CHICAGO BEARS: Ein fataler Fehlschuss von Kicker Cody Parkey kostete die Bears in diesen Playoffs das Weiterkommen. Die Entwicklung des jungen Quarterbacks Mitchell Trubisky (24) macht aber Hoffnung. Zudem erhielt der 40-jährige Matt Nagy gleich in seinem ersten Jahr als Headcoach die Ehre als Trainer des Jahres.
PHILADELPHIA EAGLES: Gleich zweimal verletzte sich Star-Spielmacher Carson Wentz vor den Playoffs, sein Ersatz Nick Foles spielte groß auf, führte die Eagles 2017 zum Titel. Nun will es Wentz endlich selbst richten.
CLEVELAND BROWNS: Die ewige Lachnummer als ernsthafter Herausforderer? Seit 1994 warten die notorisch erfolglosen Browns auf einen Sieg in den Playoffs. Doch mit seiner starken ersten Saison und dem Rookie-Rekord von 27 Touchdownpässen sorgt Quarterback Baker Mayfield für ungekannte Euphorie.
(dpa)