Zakopane – Nach dem überraschenden Weltcup-Coup von Zakopane bemühten sich die deutschen Skispringer erst gar nicht um Zurückhaltung.
Gerade einmal zwei Wochen nach der durchwachsenen Tournee haben die DSV-Athleten ihre schnelle Rückkehr in die Weltspitze forsche Ziele für den weiteren Saisonverlauf formuliert. «Es ist großartig, auf dem Podest zurück zu sein. Ich weiß jetzt, dass ich einem Sieg wirklich nahe bin», sagte Andreas Wellinger nach seinem zweiten Platz hinter Vierschanzentournee-Gewinner Kamil Stoch aus Polen.
Wellingers Podestplätze in Zakopane sowie eine Woche zuvor in Wisla untermauern den Aufwärtstrend der Springer von Bundestrainer Werner Schuster. Unmittelbar vor den Heimwettbewerben in Willingen und Oberstdorf befindet sich das deutsche Team wieder im Aufwind, auch dank technischer Kniffe beim Material.
Die Bilanz für das vergangene Wochenende im polnischen Skisprung-Hexenkessel mit 40 000 Zuschauern fällt durchweg positiv aus: Ein Sieg im Teamspringen sowie Podestplätze von Wellinger und Richard Freitag, der Dritter wurde. Zudem wurde Markus Eisenbichler Vierter. «Es war ein Super-Wochenende für uns. Wir haben die Moral nach der Tournee bewahrt», sagte Trainer Schuster, der die nächsten Ziele bereits ins Visier genommen hat: «Das sind gute Voraussetzungen, in die Heimspringen in Willingen und Oberstdorf zu gehen.»
Vor allem Richard Freitag, der bereits am Samstag das DSV-Quartett als Schlussspringer zum Erfolg geführt hatte, ist eine Formsteigerung erkennbar. «Die Basis ist da, es macht Spaß, so kann es weitergehen», sagte der Sachse, der den ersten Podestplatz seit Januar 2015 als «Wahnsinnsding» bezeichnete.
Der stete Formanstieg macht die DSV-Springer mutig. «Mein Hauptfokus liegt auf der WM. Dort wollen wir im Team eine Medaille gewinnen und ich möchte auch im Einzel eine holen», sagte Freitag. Dafür sei die Station in der beeindruckenden Kulisse von Zakopane «ein Schritt in die richtige Richtung» gewesen.
In der Tat bieten sich Bundestrainer Schuster für die in gut vier Wochen beginnende Weltmeisterschaft im finnischen Lahti exzellente Perspektiven. Neben dem Kern der Mannschaft, der die beiden Stationen in Polen absolvierte, soll auch Weltmeister Severin Freund in Willingen wieder dazu stoßen.
«Es tut sich was und da bleiben wir gerne dran», sagte der Niederbayer über seinen Trainingsfortschritt, nachdem er sich nach der Tournee eine Pause im Weltcup verordnete. In der laufenden Saison ist Freund mit einem Erfolg im finnischen Kuusamo bislang der einzige deutsche Einzelsieger.
(dpa)