Abu Dhabi – Seit Februar sind sie unterwegs. Nun ist es fast geschafft. Die sonnig-heißen Tage in Abu Dhabi wollen die Teams nun auch ein bisschen genießen. Ein reines Schaufahren dürfte es aber nicht werden beim Finale der Formel-1-Saison 2019.
Um was geht es diesmal noch aus sportlicher Sicht?
Auch wenn Lewis Hamilton und sein Mercedes-Team die Fahrer- und Konstrukteurswertung bereits gewonnen haben, sind Punkte und Prämien zu holen. Platz drei in der Fahrerwertung ist noch offen, Kimi Räikkönen im Ferrari liegt mit 14 Zählern vor Valtteri Bottas. Der Finne von Mercedes muss allerdings selbst aufpassen: Nur drei Punkte hinter ihm lauert Max Verstappen von Red Bull, mit seinem Sieg in Mexiko und Platz zwei in Brasilien der erfolgreichste Pilot der vergangenen beiden Rennen. Im Teamklassement, dass für die Verteilung der Gelder entscheidend ist, sind die Entscheidungen hinter Mercedes und Ferrari auch noch nicht alle gefallen.
Wie oft fand das Finale schon in Abu Dhabi statt?
Sechs Mal inklusive der Premiere 2009. Nur in den Jahren 2011, 2012 und 2013 verabschiedete sich die Formel 1 nicht aus Abu Dhabi in die Winterpause.
Was macht das Finale diesmal besonders?
Es wird ein Wehmut-Wochenende. Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso tritt zum letzten Mal in der Formel 1 an. Der noch immer letzte Ferrari-Weltmeister Kimi Räikkönen wird zum letzten Mal in einem Wagen der Scuderia Platz nehmen, er wechselt danach zu Sauber. Daniel Ricciardo wird sich von Red Bull verabschieden, er fährt künftig für Renault an der Seite von Nico Hülkenberg.
Wer hat die größten Siegchancen?
Seit vier Jahren ist Mercedes auf dem Kurs am Persischen Golf ungeschlagen. Ausgerechnet dort, wo in direkter Nachbarschaft die unübersehbare Ferrari-World auf Yas Island thront, regiert der Konkurrent aus Deutschland. Hamilton und diesmal vor allem Bottas dürften damit auch bei der 10. Auflage die Anwärter Nummer eins auf Rennrang eins sein. Dabei werden Mercedes und auch Champion Hamilton sicher alles versuchen, dem leidgeprüften Bottas den Weg zum ersten Saisonerfolg zu ebnen. Achten müssen sie neben Vettel und Räikkönen vor allem auf Verstappen und dessen Noch-Teamkollegen Daniel Ricciardo.
Welches ist die größte Herausforderung bei dem Rennen?
Die Abstimmung des Autos unter Bedingungen, die beim Start deutlich andere sind als knapp zwei Stunden später bei der Zieldurchfahrt. Wenn die Roten Ampeln ausgehen, heizen die letzten Sonnenstrahlen den Asphalt am späten Nachmittag (Ortszeit 17.10 Uhr) noch weiter auf. Außentemperaturen von 30 Grad sind nichts Außergewöhnliches, entsprechend heiß ist auch der Untergrund. Geht die Sonne unter, kühlt der Asphalt ab, 15 Grad beträgt der Unterschied für gewöhnlich. Wird die Reifentemperatur zu niedrig, verlieren die Autos an Haftung und können nicht die optimale Leistung auf den Asphalt bringen. Simulieren können die Teams die Rennsituation lediglich am Freitagnachmittag in der zweiten Freien Trainingseinheit.
(dpa)