Oberhof (dpa) – Mit den Heim-Weltcups beginnt der Olympia-Winter für die deutschen Biathleten so richtig.
«Die Heimrennen sind ein wichtiger Gradmesser. Nun ist es wichtig, dass alle gesund bleiben und sich die nötige Wettkampfhärte holen, um den Aufgaben beim Saisonhöhepunkt gewachsen zu sein», sagte Björn Weisheit, der Sportliche Leiter der deutschen Skijäger vor dem am Donnerstag mit dem Damen-Sprint beginnenden Weltcup in Oberhof. In der nächsten Woche geht es dann im bayerischen Ruhpolding weiter.
Vor allem in der Damen-Mannschaft läuft es nicht ganz so rund. Neben der siebenmaligen Weltmeisterin Laura Dahlmeier waren auch Vanessa Hinz und Maren Hammerschmidt über die Feiertage gesundheitlich angeschlagen. «Sie sind aber nach Weihnachten schon wieder in das Training eingestiegen», sagt Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. Der Coach will trotzdem kein Risiko eingehen, denn: «In den Januar-Wettkämpfen geht es um den letzten Feinschliff und darum, sich das Selbstvertrauen für den Höhepunkt in Korea zu holen.»
Die deutschen Biathleten sehen sich gut gerüstet für die Winterspiele im Februar. «Wir haben im ersten Weltcup-Drittel unsere Ziele erreicht. Bei den Damen und Herren haben die meisten Athleten die Olympia-Qualifikation gemeistert und Top-Ergebnisse abgeliefert», sagt Weisheit und hofft: «Diese Ergebnisse geben uns das Selbstvertrauen und die nötige Ruhe, uns auf die Heim-Weltcups zu konzentrieren und den Anforderungen dort gerecht zu werden.»
Vor einem Jahr glänzten die deutschen Männer beim Jahresauftakt im Thüringer Wald. Simon Schempp siegte im Massenstart vor Erik Lesser. Und auch Arnd Peiffer schaffte es als Verfolgungszweiter auf das Podest. Eine Änderung gibt es im Männer-Team. Roman Ress soll sich im Weltcup zeigen. «Durch gute Einzelergebnisse im IBU-Cup und seine Leistung vom Vorjahr hat er sich diese verdient», sagte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner.
16 000 Kubikmeter Kunstschnee wurden auf die Loipen am Grenzadler gepustet. Hunderte ehrenamtliche Helfer haben über die Feiertage kräftig geschuftet, um den fast 300 Skijägern aus 32 Nationen beste Bedingungen zu garantieren. «Die Schneeverhältnisse und die Strecke in Oberhof sollten passen. Die Basis ist stabil und hält auch ein paar Tage Tauwetter aus. Ich hoffe, dass sich Wind und Nebel in Grenzen halten und wir schöne Wettkämpfe zu sehen bekommen», sagte Hönig. Das wird auch ein wenig daran liegen, ob Laura Dahlmeier zu sehen sein wird.
Das deutsche Aufgebot für die Biathlon-Weltcups in Oberhof und Ruhpolding
Damen: Laura Dahlmeier (Partenkirchen), Maren Hammerschmidt (Winterberg), Denise Herrmann (Oberwiesenthal), Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld), Vanessa Hinz (Schliersee), Franziska Preuß (Haag)
Herren: Benedikt Doll (Breitnau), Johannes Kühn (Reit im Winkl), Erik Lesser (Frankenhain), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld), Roman Rees (Schauinsland), Simon Schempp (Uhingen)
(dpa)