Kiel (dpa) – Seine Trikotnummer wird beim THW Kiel nie mehr vergeben. Im emotionalsten Moment der mehr als fünfstündigen Abschieds-Party für Dominik Klein wurde ein überdimensionales Leibchen mit der Nummer 33 in die Ahnengalerie des deutschen Handball-Rekordmeisters unters Hallendach gezogen.
Jetzt hängt Klein, der nach Frankreich zum HBC Nantes wechselt, sozusagen unter der Decke der Kieler Sparkassen-Arena gleich neben THW-Urgestein Hein Dahlinger.
Sehr zum Leidwesen von Torhüter Andreas Wolff, der aus Wetzlar nach Kiel gewechselt ist. Der Garant des überraschenden deutschen EM-Erfolges, der in Verein und National-Team immer die Nummer 33 hatte, muss nun bei seinem neuen Club mit der 77 auflaufen.
Denn der 2006 aus Großwallstadt gekommene Unterfranke Klein wurde in Kiel rasch zum Publikumsliebling. Berühmt sind seine Planungen für die zahlreichen Titelfeiern auf dem Rathausbalkon – denen er seinen Spitznamen «Zeremonienmeister» verdankt. Kein Wunder, dass Klein am Samstag gefeiert wurde und sein Trikot dahin befördert wurde, wo auch die Shirts von weiteren THW-Legenden wie Magnus Wislander, Christian Zeitz, Thierry Omeyer oder Stefan Lövgren hängen.
Nach zehn Jahren und 23 Titeln mit dem THW hieß es: «Servus, Mini». Der gebürtige Mainfranke verlässt Kiel in Richtung Frankreich, spielt künftig in Nantes. Seine Frau, Nationalspielerin Isabel Klein, hat dort ebenfalls einen Verein gefunden, das Pendeln zwischen Kiel und Buxtehude (südlich von Hamburg) hat für sie ein Ende.
Dass es für den 187-fachen Nationalspieler überhaupt nach Frankreich geht, lag daran, dass er sich mit dem THW nicht über die Länge eines neuen Vertrags einigen konnte. «Die Schublade THW ist für mich jetzt erst einmal zu – und ich weiß nicht, ob sie jemals wieder aufgeht», sagte er.
Nach drei Handballspielen vor mehr als 10 000 Fans in der ausverkauften Arena gab es es minutenlange Ovationen für den Linksaußen, der mit dem THW achtmal deutscher Meister, sechs Mal Pokalsieger, fünf Mal Supercup-Sieger, dreimal Champions-League-Sieger und einmal Vereins-Weltmeister wurde. «Ich bin so stolz und froh, dass ich zehn Jahre zu dieser THW-Familie gehören durfte», sagte Klein. Und hatte Tränen in den Augen.
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(dpa)