Pyeongchang – Die Dresdner Shorttrackerin Anna Seidel ist im Viertelfinale über 500 Meter bei den Olympischen Winterspielen ausgeschieden. Die 19-Jährige hatte als Viertplatzierte keine Chance auf die Vorschlussrunde.
«Es war leider zu schnell vorbei, die 500 Meter liegen mir nicht. Ich bin froh, dass es vorbei ist», sagte Seidel, die sich wegen einer Adduktorenzerrung beim Start behindert fühlte.
Im hektischen Finale setzte sich die siebenmalige Mehrkampf-Europameisterin Arianna Fontana durch und holte die erste Goldmedaille für Italien bei den Spielen von Pyeongchang. Die 27-Jährige setzte sich vor 11 000 Zuschauern in der Gangneung Eisarena in 42,569 Sekunden durch. Silber ging an Yara van Kerkhof aus den Niederlanden vor der Kanadierin Kim Boutin. Vierte wurde nach einem Sturz die Britin Elise Christie. Die Koreanerin Choi Minjeong wurde wegen Behinderung zum Entsetzen des asiatischen Publikums disqualifiziert.
Seidel war auch bei ihren zweiten Winterspielen extrem aufgeregt. Sie freut sich nun auf die längeren Strecken. «Die 1500 Meter sind am Samstag, da kann ich taktisch laufen», meinte die Sächsin und würde zur Zerstreuung gern andere Veranstaltungen besuchen: «Ich brauche die Ablenkung, aber der Verband erlaubt es nicht.»
Der Dresdener Stützpunkttrainer Daniel Zetzsche erklärte die Entscheidung: «Wir sind der Meinung, dass man sich auf die eigenen Veranstaltungen fokussieren kann.» Die Athleten müssten nicht in der Eiseskälte an anderen Wettkampfstätten frieren. Er zeigte sich enttäuscht von Seidel: «Es war schon ein Lauf, wo sie mitlaufen kann. Sie ist unter ihren Möglichkeiten geblieben.» Die Zerrung könne ein Grund sein.
Unterdessen sorgte der japanische Shorttrack-Läufer Kei Saito für den ersten Dopingfall der Spiele. Dies teilten die japanische Mannschaft und die Ad-hoc-Kammer des Internationalen Sportschiedsgerichtshofes (CAS) mit. Demnach wurde bei der Analyse einer Trainingskontrolle das Diuretikum Acetalozamid entdeckt. Saito zeigte sich in einer Stellungnahme überrascht und bestritt Doping. «Dieses Ergebnis geht über meine Vorstellungskraft hinaus», sagte Saito, der in Südkorea noch keinen Wettkampf bestritten hatte und freiwillig das olympische Dorf verließ.
(dpa)