München – Trainer weg, Klassenerhalt sehr fraglich: Beim VfB Stuttgart geht es an Ostern alles andere als ruhig zu.
Noch am Abend nach dem 0:6-Debakel beim FC Augsburg gab der VfB die Trennung von Coach Markus Weinzierl bekannt. Während in Stuttgart Alarmstimmung herrscht, freut sich Bayern-Trainer Niko Kovac über einen Fakt an den Feiertagen besonders.
DEBAKEL: Es sollte für den VfB eine Wende zum Positiven werden, es wurde ein ganz bitterer Tag. «Ich möchte mich heute nur bei allen unseren Fans für diese Leistung entschuldigen», sagte Weinzierl nach dem Spiel. Wenige Stunden später war klar: Im Abstiegskampf geht es für Stuttgart, das auf dem Relegationsrang liegt, ohne den Coach weiter. Man sei zu der Überzeugung gelangt, «dass wir die Situation neu bewerten müssen und ein klarer Schnitt zwingend notwendig ist, um den Ligaverbleib zu schaffen», wird Sportvorstand Thomas Hitzlsperger auf der Webseite des Clubs zitiert. Zuvor hatte bereits der 44 Jahre alte Weinzierl festgestellt: «Ich habe heute keine Argumente mit diesem Ergebnis geliefert für mich.»
PUNKTLANDUNG: Kovac freute sich, «Ostern als Tabellenführer feiern» zu können. Beim 1:0-Sieg gegen Werder Bremen machten es die Münchner allerdings lange spannend. Erst eine Viertelstunde vor dem Ende sorgte Nationalverteidiger Niklas Süle mit einem abgefälschten Schuss für das erlösende 1:0. «Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Vielzahl der Chancen zum 2:0 oder 3:0 nutzen», sagte Kovac, der dennoch von einem völlig verdienten Sieg sprach. Nach dem Erfolg dürfen seine Spieler ein wenig durchschnaufen: Am Ostersonntag haben sie frei bekommen. Schon am Mittwoch treffen Werder und die Bayern erneut aufeinander. Dann in Bremen im DFB-Pokalhalbfinale.
KÖNIGSKLASSE: Leipzigs Coach Ralf Rangnick war sich sicher: «Das lassen wir uns nicht mehr nehmen, da können Sie fest davon ausgehen», sagte er zur wahrscheinlichen Champions-League-Teilnahme seines Teams nach dem 2:1-Erfolg von RB bei Borussia Mönchengladbach. Nach dem Sieg haben die Sachsen bei noch vier ausstehenden Partien nun bereits zehn Punkte Vorsprung auf die fünftplatzierten Gladbacher.
VERPASSTE CHANCE: Der 1. FC Nürnberg verpasste es, aus der Niederlage des VfB Kapital zu schlagen. Die Franken unterlagen trotz ordentlicher Leistung 0:2 bei Bayer Leverkusen und haben weiter drei Punkte Rückstand auf Stuttgart. Zur möglichen Rettung sagte Keeper Christian Mathenia: «Die Spiele werden weniger, aber wir werden weiterhin alles dafür geben.» Er sei «felsenfest davon überzeugt, dass wir es schaffen werden, wenn wir so geschlossen auftreten».
KLASSENVERBLEIB: Düsseldorf hatte es schon geschafft, nun zog der FSV Mainz 05 nach. Durch das 3:1 im Duell mit den Fortunen können die Mainzer nicht mehr auf den Relegationsplatz zurückfallen. Gästetrainer Friedhelm Funkel gratulierte dem FSV und seinem Coach-Kollegen Sandro Schwarz. «Glückwunsch natürlich auch an Sandro, ich freue mich, dass wir uns auch nächste Saison in der Bundesliga wiedersehen», sagte er. «Aber ich verspreche Dir, dann holt Ihr keine sechs Punkte gegen uns.» In der Hinrunde hatte Mainz 1:0 bei der Fortuna gesiegt.
NACHLEGEN: So dürfte das Motto für Borussia Dortmund am Ostersonntag im Auswärtsspiel ab 15.30 Uhr beim SC Freiburg lauten. Nach dem Sieg der Bayern will der BVB mit drei Zählern wieder auf bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter heranrücken. Im zweiten Spiel des Tages empfängt Hertha BSC um 18.00 Uhr den Tabellenletzten Hannover 96.
(dpa)