Montréal – Fragen an den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel von Ferrari nach seinem vierten Platz beim Großen Preis von Kanada aus der Medienrunde.
War das Manöver von Max Verstappen beim Start zu riskant?
Vettel: Ich hatte es ehrlich gesagt nicht erwartet, ich war auf Valtteri (Bottas/Mercedes) fokussiert. Ich konnte nicht wirklich ausweichen, Lewis (Hamilton/Mercedes) war vor mir. Hätte ich später gebremst, wäre ich in ihn gekracht. Max hat seine Chance genutzt und ist außen vorbei, er hat dabei meinen Frontflügel beschädigt, aber nicht absichtlich.
Wie schnell haben Sie dann bemerkt, dass etwas nicht stimmt?
Vettel: Sofort. Schon in Kurve eins.
Hatten Sie befürchtet, dass Sie viele Punkte gegenüber ihrem WM-Verfolger Hamilton verlieren?
Vettel: Ich habe gar nicht gefragt, wo er war. Das spielte keine Rolle, als ich als Letzter wieder rausgekommen bin. Ich wusste, dass wir uns erholen können, weil unser Auto schnell ist, schneller als die Autos vor mir. Du musst dich aber durchs Feld arbeiten, das ist nicht einfach. Auch weil die Reifen leiden. Wir hatten die Geschwindigkeit für mehr als Platz vier, eine Runde länger hätte es vielleicht mit Rang drei geklappt. Aber hätte, hätte, hätte…
Wie schwer war es gegen die beiden Force India?
Vettel: Es war sehr schwer. Sie waren auf den Geraden sehr schnell.
Das Manöver gegen Esteban Ocon sah riskant aus, auch aus ihrer Sicht?
Vettel: Das war volles Risiko. Ich wollte vorbei, Punkt. Ich war überascht, ich war soviel schneller, ich dachte ich komme einfacher vorbei. Esteban hat ein bisschen gezuckt und es war wirklich rutschig auf der Innenseite. Das war ein harter Kampf.
Haben Sie im WM-Duell mit Verfolger und Kanada-Sieger Lewis Hamilton 13 Punkte verloren oder 12 gewonnen?
Vettel: Ich weiß nicht. Wenn du Letzter nach vier, fünf, sechs Runden bist, ist alles ein Gewinn. Aber wie ich gesagt habe: Wenn es ideal gelaufen wäre, hätten wir das Podium erreicht. Ich hatte ganz schön viel zu tun im Rennen, aus Rennfahrersicht war es großartig. Es war auf keinen Fall langweilig.
(dpa)