Baku – Ferrari-Star Sebastian Vettel glaubt im Kampf um die Pole Position beim Großen Preis von Aserbaidschan an einen harten Zweikampf mit Mercedes.
«Es wird sehr eng. Ich denke, dass sie sehr schnell sind», sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister vor dem heutigen Qualifying (15.00 Uhr/RTL und Sky) in Baku. Zwar dominierte die Scuderia am Vortag das chaotische Training, trotzdem sagte der Heppenheimer: «Wir haben ein bisschen mehr gezeigt als sie. Mercedes sind die, die es zu schlagen gilt.»
Vettels zehn Jahre jüngerer Stallrivale Charles Leclerc drehte die schnellste Übungsrunde, der Hesse war am Ende etwas mehr als drei Zehntelsekunden langsamer und wurde Zweiter. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton landete auf Rang drei, der Finne Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil auf Platz fünf. «Ich denke, dass wir uns für morgen noch verbessern können», sagte Vettel. Im Vorjahr sicherte sich der 31-Jährige den ersten Startplatz, wurde im Rennen am Kaspischen Meer nach einem Verbremser aber nur Vierter, während Hamilton auf dem Weg zu seinem fünften WM-Titel triumphierte.
«Ich fühlte mich gut auf der Strecke und viel wohler im Auto als vor einem Jahr», sagte der Brite Hamilton. Die Favoritenrolle wollte der fünfmalige Champion aber nicht annehmen: «Ferrari ist hier sehr schnell und es sieht so aus, als ob sie uns ein ganzes Stück voraus sind.» Für ihn stehe «ein guter Kampf ins Haus und das gefällt mir».
Ferrari tritt in Baku mit einigen technischen Updates an, die den SF90 noch schneller machen sollen. Aufgrund ihres starken Motors haben die Italiener auf dem Stadtkurs mit den langen Geraden ohnehin schon Vorteile. «Soweit scheint alles zu funktionieren, das Auto fühlt sich auch gut an, nur der Rhythmus ist noch nicht ganz da», sagte Vettel: «Der wird aber sicher kommen.»
Da eine Trainingseinheit aufgrund eines gelösten Gullydeckels fast komplett abgesagt werden musste, war es am ersten Tag für die Teams schwer, Daten zu sammeln und sich auf den Kurs einzustellen. Die Strecke mit einer mehr als zwei Kilometer langen Gerade und vielen engen Kurven in der Altstadt «hat es in sich», sagte Vettel. Es sei sehr rutschig gewesen, was das Fahren erschwerte.
Im WM-Klassement liegt Vettel vor dem vierten Saisonrennen am Sonntag mit 37 Punkten auf dem vierten Platz, Leclerc ist mit 36 Zählern Fünfter. Hamilton kommt an der Spitze auf 68 Punkte, Bottas als Zweiter auf 62. Dritter ist Red-Bull-Fahrer Max Verstappen (39) aus den Niederlanden.
(dpa)