Van Bommel auch als Trainer ein «Aggressive Leader»

Eindhoven – Mark van Bommel hasst es zu verlieren. Das hat sich auch als Trainer nicht geändert. Weshalb der ehemalige Fußballprofi von Bayern München unzufrieden mit seiner Premiere als Chefcoach der PSV Eindhoven war.

«Endspiele sind dazu da, um sie zu gewinnen», sagte van Bommel nach der Niederlage des niederländischen Meisters im Supercup gegen Pokalsieger Feyenoord Rotterdam am vorigen Wochenende.

Bis zum Start in die Saison am Samstag gegen den FC Utrecht hat van Bommel nun noch ein paar Tage, um seine Mannschaft für die Mission Titelverteidigung in Form zu bringen. Denn eines hat er gleich bei seinem Amtsantritt deutlich gemacht: für ihn zählen als Trainer wie schon als Spieler nur Titel.

Weshalb er nach seiner Verpflichtung als Nachfolger des zu Fenerbahce Istanbul gewechselten Phillip Cocu auch keine Zeit verlor. Direkt von der Weltmeisterschaft in Russland, wo er bei der australischen Nationalmannschaft als Assistent seines Schwiegervaters Bert van Marwijk fungierte, reiste er nach dem Vorrunden-Aus der Socceroos nach Eindhoven, um die Vorbereitung auf die neue Saison aufzunehmen.

Bei der PSV hatte er zuletzt als Trainer der A-Jugend gearbeitet und sich mit dem Meistertitel des Nachwuchsteams erste Meriten verdient. In Eindhoven war daher allen klar, dass van Bommel eines Tages als Chefcoach des 24-maligen niederländischen Meisters tätig sein würde. «Mark bringt alles mit, um ein guter Trainer zu sein», sagte Guus Hiddink über den früheren Mittelfeldakteur. «Er hat schon als Spieler immer sehr strategisch gedacht.»

Eine Strategie will er nun auch seiner ersten Profimannschaft als Coach vermitteln. Aggressiv, schnell, offensiv – so stellt sich van Bommel seine Mannschaft um den in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach gescheiterten Torjäger Luuk de Jong vor. In der Vorbereitung lief es für Eindhoven bereits sehr vielversprechend. Es gab Siege gegen internationale Clubs wie Galatasaray Istanbul, Olympiakos Piräus und den FC Valencia.

Dass van Bommel auch als Trainer genau weiß, was er will, bekamen auch die ins Trainingslager in die Schweiz gereisten Journalisten zu spüren. Denn für den Club völlig ungewohnt ließ van Bommel fern der Heimat auch mal hinter verschlossenen Türen trainieren. Der 41-Jährige überlässt eben nichts dem Zufall.

Erster Gradmesser für den Vize-Weltmeister werden die Playoffs zur Champions League Ende des Monats, wo entweder FK Karabach Agdam oder BATE Borissow der Gegner ist. Nach drei nationalen Titeln in den vergangenen vier Jahren will van Bommel mit Eindhoven vor allem auch international glänzen. Denn ans Verlieren will sich der einstige «Aggressive Leader» auch als Trainer nicht gewöhnen.


(dpa)

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