US-Fußballer vor entscheidenden Spielen

Washington – Der Erbe von Jürgen Klinsmann hat acht Spiele Zeit, um das Desaster zu verhindern: Trainer Bruce Arena soll die US-Nationalmannschaft zur WM 2018 in Russland führen, doch nach einem schwachen Start in die Qualifikation – noch unter Klinsmann – darf das Team nicht mehr patzen.

«Wir müssen uns qualifizieren», forderte Arena. Im Heimspiel gegen Honduras und beim Auftritt in Panama vier Tage darauf brauchen die USA deshalb Punkte. Unbedingt. «Wir stehen, wo wir stehen, und es ist jetzt an der Zeit, dass wir uns in der Tabellen nach vorne arbeiten», sagte US-Kapitän Michael Bradley der Zeitung «USA Today» und lobte den neuen Coach: «Bruce hat eine hervorragende Arbeit geleistet und gewisse Dinge wieder in Ordnung gebracht sowie an anderen gefeilt.»

Die Niederlagen gegen Mexiko (1:2) und Costa Rica (0:4) im November veranlassten den US-Fußballverband, sich nach mehr als fünf Jahren von Nationaltrainer Klinsmann zu trennen. Die US-Boys liegen nach den zwei Pleiten auf dem sechsten und letzten Tabellenplatz. Nur die ersten drei Mannschaften der CONCACAF-Gruppe qualifizieren sich automatisch für die WM-Endrunde.

Arena, bereits von 1998 bis 2006 US-Coach, ist mit 75 Siegen der erfolgreichste Nationaltrainer in der US-Fußballgeschichte. Die bevorstehende Aufgabe dürfte jedoch die schwierigste seiner bisherigen Laufbahn sein. «Ich habe eine große Leidenschaft für die Nationalmannschaft. Und das erwarte ich auch von den Spielern», sagte der Trainer. «Wir werden eine Mannschaft bauen, die stolz darauf ist, für die USA zu spielen.»

Das Verpassen der WM in Russland wäre nicht nur eine Blamage. Es könnte auch der Entwicklung des Fußballs in den Vereinigten Staaten erheblich schaden. Seit 1990 nahmen US-Auswahlteams an jeder WM-Endrunde teil. Zudem hat das Land Interesse an einer Ausrichtung der WM im Jahr 2026 geäußert. Und die heimische Profi-Liga, die Major League Soccer, ist auf starkem Expansionskurs, holte Stars aus Europa über den Atlantik. Zuletzt verpflichtete das Team Chicago Fire Deutschlands Weltmeister Bastian Schweinsteiger.

«Die Realität ist ziemlich simpel für uns», sagte Bradley, der für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga spielte, mit Blick auf die Qualifikation. «Wir haben uns selbst mit den ersten beiden Spielen in diese Situation gebracht, und das bedeutet, dass unsere Fehlertoleranz sehr, sehr klein ist.»

(dpa)

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