Nyon – Die UEFA will im Wettbewerb zwischen Deutschland und der Türkei um die Fußball-EM 2024 mit speziellen Richtlinien auch die Einhaltung von Menschenrechten bewerten.
Zum ersten Mal müssten beide Bewerber für die Ausrichtung des Turniers auch Kriterien erfüllen, die auf den entsprechenden UN-Konventionen beruhen, teilte der europäische Dachverband mit. Neben den Menschenrechten gehören dazu auch Compliance-Regeln zur Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien sowie Maßnahmen gegen Korruption.
«Es war unumgänglich für uns, diese konkreten Klauseln zum Respekt und zum Schutz der Menschenrechte in die Anforderungen für Bewerbungen für alle unsere Wettbewerbe aufzunehmen», sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin laut Mitteilung. Dies sei dem Deutschen Fußball-Bund und dem türkischen Verband bei einem Workshop in Nyon mitgeteilt worden.
Es wird erwartet, dass der DFB im Wahlkampf mit der Türkei auch auf Themen wie politische Stabilität, Menschenrechte und Pressefreiheit setzen wird. DFB-Chef Reinhard Grindel hatte zum Ende der Anmeldefrist bereits ohne konkreten Verweis auf die Türkei erklärt: «Daneben ist für Spieler, Fans und Presse garantiert, dass in unserem Land die freiheitlichen Grundrechte gelten.» Die EM 2024 wird im September 2018 vergeben.
(dpa)