UEFA-Präsident fordert drei neue WM-Startplätze für Europa

Berlin – Nach der Ausweitung der Fußball-WM auf 48 Teilnehmer fordert UEFA-Präsident Aleksander Ceferin wie DFB-Chef Reinhard Grindel mindestens drei zusätzliche Startplätze für Europa. Die Vorschläge von FIFA-Direktor Marco van Besten lehnte der Slowene mit deutlichen Worten ab.

«Die Qualität ist nun mal in Europa und Südamerika», sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union der «Welt». «Wir fordern minimal 16 Startplätze, das wäre das schlechteste Szenario.» Auch Grindel hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen und erklärt, dass 16 Plätze für die Europäische Fußball-Union das «absolute Minimum» seien.

Zuletzt hatte der FIFA-Rat beschlossen, dass von der Weltmeisterschaft 2026 an 48 statt wie bislang 32 Teams an der Endrunde teilnehmen sollen. «Die UEFA war die einzige Konföderation, die es nicht wollte, aber wir hatten keine Chance. Also haben wir entschieden, nun für so viele europäische Teilnehmer wie möglich zu kämpfen», sagte Ceferin.

Im bisherigen Modus stellt Europa mit 13 Mannschaften die meisten WM-Teams. Prozentual besitzt Südamerika den größten Anteil und darf vier bis fünf seiner zehn Mitglieder zur WM schicken. Mit der von Gianni Infantino vorangetriebenen Ausweitung will der FIFA-Präsident aber vor allem Afrika und Asien eine größere Repräsentanz verschaffen. Eine endgültige Entscheidung über die Verteilung der Qualifikationsplätze an die Konföderationen wird derzeit rund um den FIFA-Kongress im Mai in Bahrain erwartet.

Nichts hält Ceferin von den teils revolutionären Vorschlägen von FIFA-Direktor van Besten für die neue XXL-WM. Die Idee des Niederländers, bei Unentschieden in Gruppenspielen der auf 48 Teams ausgeweiteten WM anstelle eines Elfmeterschießens ein Shoot-Out zu veranstalten, seien ebenso wie Zeitstrafen «ein Witz», sagte Ceferin der «Welt».

Auch die Überlegung, das Abseits abzuschaffen, lehnt der Chef der Europäischen Fußball-Union ab. «Wir brauchen keine Revolution, da das Spiel schon fantastisch ist. Abseits ist wichtig», sagte Ceferin.

Der frühere Weltklasse-Profi van Basten hatte jüngst mit seinen Vorschlägen für die umstrittene Mega-WM 2026 für Aufsehen gesorgt. Bei einem Shoot-out läuft ein Spieler aus 25 Metern auf den Torwart zu und muss innerhalb von acht Sekunden seine Aktion abschließen. «Warum sollte man das schönste Spiel der Welt ändern?», fragte Ceferin. «Wenn wir die ganzen Vorschläge hören, bleibt bei uns nur die Hoffnung, dass die FIFA uns den Ball lässt. Oder dass er zumindest rund bleibt.»


(dpa)

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