U21 trotz zwei Siegen noch nicht weiter

Krakau – Zwei Siege aus zwei Spielen, 5:0 Tore – und trotzdem noch nicht im EM-Halbfinale. Die deutsche U21-Nationalmannschaft braucht nach ihrem souveränen 3:0-Sieg gegen Dänemark noch mindestens einen Punkt, um sicher weiter zu sein.

Mit den Konstellationen vor dem Gruppenfinale wollte sich Trainer Stefan Kuntz aber noch gar nicht befassen. «Ich muss mich jetzt erstmal von meinen Spezialisten hier regelsicher machen lassen, wie jetzt genau der Modus aussieht», kündigte er schmunzelnd an.

Nach der deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zum 2:0 zum Auftakt gegen Tschechien wollte der U21-Coach erst einmal den Sieg genießen. «Im Moment haben wir sehr viele sehr glückliche Gesichter in unserer Mannschaft», sagte er nach den drei Toren seiner Nachwuchs-Fußballer durch Davie Selke (53. Minute), Marc-Oliver Kempf (73.) und Joker Nadiem Amiri (79.). «Wir wollen immer nah ans Optimum. Das war heute ein guter Schritt in die richtige Richtung.»

DIE GEWINNER: Torhüter Julian Pollersbeck war beim EM-Auftakt gegen Tschechien ein Unsicherheitsfaktor, Davie Selke verschoss einen Handelfmeter. Gegen Dänemark waren sie nun beide Matchwinner. «Man hat seinem Gesicht angesehen, welche Last von seinen Schultern gefallen ist», sagte Kuntz über 1:0-Torschütze Selke. Pollersbeck lobte der Coach für eine «bärenstarke Leistung». Der Keeper selbst sagte: «Auf die Leistung kann man auf alle Fälle aufbauen.»

DER MODUS: Bei mindestens einem Remis am Samstag gegen Italien wäre Deutschland sicher Gruppenerster und damit im Halbfinale, bei einer Niederlage könnte am Ende theoretisch noch Platz drei und damit das Aus stehen. Der Modus sei «sehr, sehr gefährlich», warnte Selke. «Wir werden jetzt nicht irgendwie abheben oder uns auf den sechs Punkten ausruhen.» Gnabry sagte: «Wir sind hierher gefahren, um alle Spiele zu gewinnen. Man darf sich keine Fehler erlauben.»

DIE STÄRKE: Fünf Treffer, fünf Torschützen – die deutsche U21 ist für ihre Gegner bislang äußerst schwer auszurechnen. «Dadurch kann man sich nicht unbedingt auf ein oder zwei Spieler konzentrieren, die nur diesen Job machen. Das zeigt auch die Ausgeglichenheit», lobte Kuntz sein Team. Dazu kommt: Während gegen Tschechien viel über links lief, war gegen Dänemark die rechte Seite die stärkere. Kuntz urteilte: «Das sieht sehr variabel aus.»


(dpa)

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