Triest – Die deutsche U21-Nationalmannschaft feierte das 6:1 noch aufgelassen mit den Fans, da mussten sich die Matchwinner Marco Richter und Luca Waldschmidt schon dem Interview-Marathon stellen.
Die beiden Offensivspieler sind bei dieser U21-Europameisterschaft die Spieler der Stunde – sieben von neun deutschen Toren haben sie erzielt. «Dass wir hier jetzt mit so einem Sieg stehen, ist überragend», sagte der Augsburger Marco Richter nach dem 6:1 gegen Serbien. «Es war wieder ein geiler Teamauftritt auf jeden Fall.»
Das erste Tor steuerte Richter bei, das zweite legte er Waldschmidt auf. Der Augsburger steht nach zwei Spielen bei drei EM-Toren, sein Sturmpartner Waldschmidt vom SC Freiburg kommt nach einem Dreierpack in der zweiten EM-Partie gegen Serbien am Donnerstag in Triest auf vier Tore. «Wir sind relativ gut ins Spiel gekommen. Und wenn es dann einmal läuft, macht es allen Spaß», sagte der 23-Jährige. Mahmoud Dahoud und Arne Maier erzielten die weiteren Tore gegen Serbien.
Auch dank der Treffer von Richter und Waldschmidt hat die Mannschaft von U21-Coach Stefan Kuntz im Kampf um den Halbfinal-Einzug, der gleichzeitig die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 bedeuten würde, eine blendende Ausgangsposition. Ein Punkt gegen Österreich am Sonntag würde reichen, um die letzten Zweifel am Gruppensieg auszuräumen. «Wenn wir das Halbfinale erreichen sollten, dann wäre das ein Riesen-Erfolg», sagte Kuntz, dessen Mannschaft bei dem Turnier in Italien und San Marino der Titelverteidiger ist.
Serbien mit Top-Stürmer Luka Jovic, der in diesem Sommer für mindestens 60 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu Real Madrid wechselt, war vor dem Turnier als Geheimfavorit gehandelt worden. Gegen die DFB-Elf präsentierte sich das Team aber schwach und ideenlos, Deutschland war in allen Belangen überlegen. «Wir freuen uns natürlich, das hätte keiner so erwartet», sagte DFB-Kapitän Jonathan Tah, der Jovic zu jedem Zeitpunkt des Spiels im Griff hatte.
Um in einem möglichen Halbfinale Top-Mannschaften wie Italien, Spanien, Frankreich oder England ausschalten zu können, ist das Entscheidende aus Sicht von Kuntz der Team-Zusammenhalt. «Es ist schon toll, wenn du elfmal individuelle Qualität hast. Aber der Klebstoff zwischen allem, das ist der Teamspirit», sagte er. Tah urteilte: «Du brauchst ein Team, das haben wir hier. Jetzt müssen wir es einfach auf den Platz bringen und wollen das Ding gewinnen.»
(dpa)