Halle/Westfalen – Es gibt nicht viele Spieler, gegen die Roger Federer eine negative Bilanz hat. Alexander Zverev zählt dazu, zumindest wenn man das inoffizielle Tennis-Match beim Hopman Cup in Perth zu Beginn des Jahres dazu zählt.
In drei Sätzen rang Zverev sein Idol Anfang Januar in Australien nieder – es war der Startschuss für ein bislang tolles Jahr des 20 Jahre alten Hamburgers.
Drei Turniere hat Deutschlands große Tennis-Hoffnung 2017 bereits gewonnen, genauso viele wie Federer, heute (13.05 Uhr) sein Finalgegner bei den Gerry Weber Open im westfälischen Halle. «Alexander hat eine tolle Entwicklung hinter sich», lobte Federer seinen 15 Jahre jüngeren Kontrahenten. «Er ist natürlich noch total in seinem Lernprozess drin. Aber wenn er so weiter macht, dann wird es schwer, dass er seine Ziele nicht erreicht.»
Zverev macht keinen Hehl daraus, dass Federer sein Idol ist. Das hindert ihn aber nicht daran, selbstbewusst in das Endspiel der mit 1,966 Millionen Euro dotierten Rasen-Veranstaltung zu gehen. «Ich denke, es wird ein schweres Match – für uns beide», sagte Zverev, der durch seine starken Leistung in Halle zu Beginn der kommenden Woche wohl wieder in den Top Ten der Weltrangliste stehen wird.
Für die deutsche Nummer eins, die in diesem Jahr schon die Turniere in Montpellier, München und Rom gewinnen konnte, wird es ein ganz besonders intensiver Sonntag. Denn zusammen mit seinem Bruder Mischa steht er auch noch im Doppel-Finale gegen das an Nummer eins gesetzte Duo Lukasz Kubot und Marcelo Melo. «Zusammen mit meinem Bruder hier im Finale zu stehen, das ist etwas ganz Besonderes», sagte der jüngere der beiden Zverev-Brüder.
Im Fokus steht aber natürlich das Einzel-Finale zwischen Zverev und Federer. Zverev stand auch im vergangenen Jahr im Endspiel, verlor aber gegen den Bayreuther Florian Mayer. Für Federer ist es bereits das elfte Halle-Finale, acht Mal konnte er den Titel gewinnen.
Auch für die Veranstalter ist es eine ganz besondere Partie. «Ich hätte mir keinen besseren Abschluss für unser Jubiläumsturnier vorstellen können als dieses Spiel», sagte Turnierdirektor Ralf Weber, der bei der 25. Auflage einen Zuschauerrekord vermelden konnte. 116 200 Tennis-Fans kamen während der gesamten Woche.
(dpa)