Trainer Strasser als Hoffnungsträger beim FCK

Kaiserslautern – Auf dem Übungsplatz im Schatten des Fritz-Walter-Stadions weht ein frischer Wind. Mit lautstarken und klaren Anweisungen auf Deutsch und Englisch dirigiert Jeff Strasser das Training.

Beim krisengeplagten 1. FC Kaiserslautern herrscht wieder neue Hoffnung, seit der luxemburgische Rekord-Nationalspieler den Chefcoach-Posten übernommen hat. Doch die Last des kapitalen Fehlstarts unter seinem Vorgänger Norbert Meier wiegt schwer.

«Disziplin, der unbedingte Einsatzwille und eine große Laufbereitschaft gepaart mit den technischen Fähigkeiten. Diese Werte haben mich als Spieler ausgemacht und dafür stehe ich auch heute. Wenn wir diese Tugenden an den Tag legen, bin ich davon überzeugt, dass wir das Boot wieder auf Kurs bringen», betont Strasser.

Jeff Strasser und der FCK: Eine Kombination, die einst bestens funktionierte, als der Abwehrspieler noch das Trikot der «Roten Teufel» trug, soll nun auch mit ihm als Coach erfolgreich sein. Der 43-Jährige steht bei seiner zweiten Trainerstation vor der schwierigen Aufgabe, den viermaligen deutschen Meister aus der größten Krise der Vereinsgeschichte zu führen.

Von 1999 bis 2002 lief Strasser in 81 Bundesligaspielen sowie 17 UEFA-Cup-Partien für den FCK auf. Die auf dem Betzenberg geforderten Tugenden Kampf und Leidenschaft zeigte er vorbildlich. Bei seinem Abschied 2002 widmete die Fankurve ihrem Publikumsliebling ein Plakat mit der Aufschrift: «Spieler kommen und gehen. Ein Stück Jeff bleibt immer hier.»

Im schwierigen Umfeld des Fritz-Walter-Clubs wird ihm die Wertschätzung aus der Vergangenheit helfen. «Der FCK hat mir als Spieler die Möglichkeit gegeben, mich weiter zu entwickeln. Nun möchte ich dem Verein in einer schwierigen Phase etwas zurückgeben», sagt der Hoffnungsträger.

Mit dem 3:0-Erfolg im Kellerduell gegen Greuther Fürth gelang Strasser am vergangenen Freitag schon einmal der nahezu perfekte Einstand und gleichzeitig der erste Saisonsieg. Die Ausbeute von nur fünf Zählern und sechs Toren aus neun Partien ist für den Traditionsclub existenzbedrohend – und ein Abstieg wäre finanziell kaum zu verkraften.

Bereits jetzt hat Strasser einiges bewirkt. «Ich habe viele Gespräche geführt. Es ging vor allem darum, den Spielern mein taktisches Konzept zu vermitteln und ihnen Sicherheit zu geben», erklärt er. Von 2012 bis zuletzt trainierte der Schlaks in Luxemburg den CS Fola Esch und feierte dort zwei nationale Meisterschaften.

Fußballerisch ist die 2. Liga in Deutschland aber auf einem anderen Level, auf dem sich Strasser erst noch beweisen muss. Doch trotz seiner noch jungen Trainerkarriere strahlt er bereits Routine und Souveränität auf und neben dem Platz aus. Und Strasser weiß auch, an welchen Stellschrauben zuerst Hand angelegt werden muss. «Es ist jetzt wichtig, der Mannschaft in einem System Sicherheit zu geben. Wir müssen in der Defensive stabiler stehen, unsere Schnelligkeit in den Umschaltsituationen ausnutzen und Standartsituationen besser verwerten», fordert der Ex-Profi. Dank der Länderspielpause hat Strasser dafür nun etwas Zeit. Am kommenden Freitag geht es beim FC St. Pauli schon wieder um Punkte gegen den Abstieg.


(dpa)

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