Träume im deutschen Darts-Sport – Spiele in Ägypten

Frankfurt/Main – In München, Frankfurt oder Sindelfingen sind große internationale Darts-Turniere abseits der jährlichen Weltmeisterschaften schon etabliert. 

Doch geht es nach Johann Peltzer, Präsident des Deutschen Dart Verbandes (DDV), werden die Metallpfeile bald an ganz anderen Orten fliegen. «Bei der letzten Sitzung des Weltverbandes ist Ägypten beigetreten. Irgendwann werden wir wohl mal an der Sphinx Darts spielen», erzählt Peltzer und lacht dabei. Über 60 Mitglieder hat die World Darts Federation (WDF) mittlerweile. Der Sport wächst weltweit, aber auch und vor allem in Deutschland.

7500 Deutsche reisen zur derzeit laufenden Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace. Auch im Freizeitsektor hat der Trendsport eine gewisse Entwicklung hinter sich. «Es ist schon eine leicht steigende Tendenz erkennbar. Alle hängen an der Glotze und machen zu Hause Partys. Ich vermute schon, dass viele dann auch selbst die Pfeile in die Hand nehmen und hobbymäßig spielen», sagt Peltzer. Über 10 000 Mitglieder hat der DDV bereits.

Gespielt wird in Ligen und auf Turnieren, auch viele Jüngere nehmen die Pfeile in die Hand und wollen dabei sein. «Die haben schon ihre Vorbilder. Das sind aber dann eher die Stars, die man bei der WM im Fernsehen beobachten kann», erklärt der Verbandspräsident. In Deutschland habe sich bei den Strukturen schon viel getan, der DDV ist Mitglied des DOSB und gehört auch dem Darts-Weltverband an. 

Und doch hat der DDV mit seinen 13 Landesverbänden noch eine Menge Arbeit vor sich. «Wir arbeiten daran, dass ein stimmiges System wie beim Fußball entsteht. Wir wollen vereinheitlichen», sagt Peltzer. Bislang spiele jedes Bundesland seine Meisterschaften eben so aus, wie es das für richtig halte. 

Auch auf nationaler Ebene, in der Bundesliga, strebt der Verbandschef Reformen an: «Der Deutsche Meister, was hat der denn? Einen Pokal, einen schönen Abend und ein Buffet vom DDV. Wir wollen einen solchen Titel aber mehr belohnen», verdeutlicht Peltzer. Angedacht sei eine Champions League, in der sich die besten deutschen Vereine mit der Elite aus den Niederlanden oder Belgien messen können. «Das wäre der nächste Anreiz», vermutet Peltzer, der auch darauf hofft, dass Darts 2021 in das Programm für die World Games aufgenommen wird. Der DDV wäre dann in der Verantwortung, das Nationalteam aufzustellen.

Die ganz große Stimmung kommt hierzulande bislang erst auf, wenn die  großen internationalen Stars in die deutschen Hallen kommen. Dann sind auch die beiden WM-Teilnehmer Max Hopp und Dragutin Horvat mit von der Partie. «Die Kurve zeigt nach oben, und das ist schön zu sehen. Deutschland ist auf einem super Weg», erklärte der 20 Jahre alte Hopp. Mit dem DDV hat der Idsteiner nach seinem steilen Karriereaufstieg aber nicht mehr viel zu tun. Das Erfolgsgeheimnis seiner Sportart sieht er in der Kombination aus Fernsehpräsenz und hochkarätigen Turnieren in den deutschen Städten begründet.


(dpa)

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