München – Der Gewinn der Weltmeisterschaft hat Corentin Tolisso noch lange nicht gesättigt. Mit dem Schwung aus Russland und einem klaren Positionswunsch will der Mittelfeldspieler auch den deutschen Fußball-Rekordmeister ganz an die Spitze bringen.
«Für dieses Jahr ist der Vorsatz, den Pokal und die Meisterschaft zu holen und vielleicht auch die Champions League. Das wäre der absolute Traum», sagte der Franzose am Donnerstag in München. Der 24-Jährige war erst in der Woche nach seinem Sonderurlaub in das Training eingestiegen.
Bei seiner ersten Pressekonferenz als Weltmeister kündigte Tolisso gleich sein nächstes Karriereziel an. «Mein größter Traum war es, Weltmeister zu werden. Der zweitgrößte Traum ist, die Champions League zu gewinnen.» Seit ihrem Gewinn des Henkelpotts 2013 haben es die Bayern nicht mehr in das Finale des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs geschafft – doch das soll sich bald ändern.
Tolisso glaubt an das Team des neuen Trainers Niko Kovac und nannte die Rolle, die er für sich selber sieht: «Ich denke, dass ich auf der Acht am besten bin. Da kann ich angreifen und verteidigen.» Nach dem Weggang von Arturo Vidal und einen möglichen Verkauf des deutschen Nationalspielers Sebastian Rudy könnten aber auch Einsätze im defensiven Mittelfeld auf Tolisso zukommen. «Meine Vorliebe war schon immer die Acht, aber ich spiele da, wo der Coach mich hinstellt.»
Er geht davon aus, dass sich sein zweites Jahr an der Isar anders anlasse als noch der Sommer 2017, als er für die Rekordsumme von 41,5 Millionen Euro von Olympique Lyon geholt worden war. «Ich bin als junger Spieler vor einem Jahr zu Bayern gekommen, damals kannte mich noch keiner. Das hat sich geändert, ich wurde deutscher Meister und Weltmeister», meinte er. Stammplatz-Ansprüche formulierte er nicht.
Tolisso räumte ein, noch einen Trainingsrückstand zu haben. «Aber das hole ich schnell auf.» Er erinnerte daran, dass er bis 15. Juli, dem Tag des WM-Finales, auf höchstem Niveau gespielt und danach im Urlaub an der Fitness gearbeitet habe. «Ich wusste, dass ich nicht außer Form zurückkommen kann. Der Coach weiß, dass ich nicht faul war.»
Zu den Transfer-Spekulationen um seinen WM-Kollegen Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart sagte Tolisso: «Über die Gerüchte haben wir uns beide lustig gemacht. Ich habe keine Ahnung, ob er kommt oder nicht. Wir haben darüber Späße gemacht, ob wir nächstes Jahr zusammenspielen und ob wir überhaupt zusammenspielen. Er hat nichts rausgelassen, hat sich nicht festlegen lassen. Sorry, da kann ich nicht weiterhelfen.»
(dpa)