Augusta – Tiger Woods wirkte nach seiner beeindruckenden Show im Augusta National Golf Club müde, aber überglücklich. Mit einem breitet Lächeln im Gesicht klatschte der Superstar die vielen Hände der enthusiastischen Fans ab, die sich ihm auf dem Weg ins Clubhaus entgegenstreckten.
Die harte Arbeit am Samstag hatte sich für den Publikumsliebling gelohnt: Rang zwei vor der Finalrunde beim legendären Masters. 14 Jahre nach seinem letzten Triumph an der Magnolia Lane hat Woods nun die große Chance, zum fünften Mal das grüne Sieger-Jackett in Empfang zu nehmen.
Dank einer starken 67er-Runde verschaffte sich Woods eine perfekte Ausgangsposition für die Jagd auf seinen 15. Major-Sieg. Gemeinsam mit seinem Landsmann Tony Finau liegt der bekannteste Golfspieler der Geschichte nur zwei Schläge hinter dem aktuellen British-Open-Champion Francesco Molinari aus Italien.
«Es ist schon eine Weile her, dass ich hier eine Chance hatte, zu gewinnen», sagte Woods nach der Runde. Bereits bei den letzten beiden Major-Turnieren stand die langjährige Nummer eins der Welt kurz vor dem ganz großen Erfolg. Im vergangenen Jahr wurde er Sechster bei der British Open, bei der PGA Championship verpasste er mit Rang zwei nur ganz knapp den Sieg. Mit einem weiteren Triumph beim Masters würde der jahrelang mit Knie- und Rückenproblemen kämpfende Woods eines der größten Comebacks der Sportgeschichte schreiben.
Nun hofft Woods, dass auch das Wetter am Finaltag mitspielt. Für den Sonntag haben die Meteorologen heftige Unwetter mit Gewitter, Windböen und Regen vorhergesagt. «Das könnte sehr aufregend werden», sagte Woods. Mit 30 Kilometern pro Stunde soll es über der Anlage im US-Bundesstaat Georgia wehen.
Wegen eines drohenden Unwetters entschlossen sich die Veranstalter bereits am Samstag, die Startzeiten für die Finalrunde deutlich nach vorne zu verlegen. Woods, Finau und Molinari werden nun gemeinsam um 9.20 Uhr Ortszeit (15.20 Uhr MESZ) starten, so dass der Masters-Champion bereits gegen 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) das grüne Sieger-Jackett überreicht bekommen könnte.
Mit dem Sieg bei dem Traditionsturnier in Augusta haben Deutschlands Golf-Asse Bernhard Langer und Martin Kaymer nichts mehr zu tun. Routinier Langer kam am dritten Tag nicht so richtig in Schwung. Nach einer 75er-Runde fiel der 61-Jährige aus Anhausen mit insgesamt 218 Schlägen auf den geteilten 50. Rang zurück. Vor allem das Ende seiner Runde ärgerte den Masters-Sieger von 1985 und 1993: Auf den beiden Schlussbahnen leistete sich Langer mit einem Bogey und einem Doppelbogey gleich drei Schlagverluste.
Kaymer spielte mit 72 Schlägen seine bisher beste Runde beim diesjährigen Masters. In der Gesamtwertung des mit elf Millionen Dollar dotierten Turniers konnte sich der zweimalige Major-Sieger aus Mettmann mit 219 Schlägen und Platz 57 allerdings nicht verbessern.
(dpa)