Kiel – Erstmals seit fast drei Jahren hat der THW Kiel wieder die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga erobert.
Der Rekord-Champion kam zu einem mühevollen 29:27 (14:12)-Sieg gegen GWD Minden und verdrängte mit 24:4 Punkten den spielfreien Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt (24:8) von der Spitze. «Das ist immer schön», sagte THW-Torwart Niklas Landin mit Blick auf die Tabelle. «Aber die Saison ist noch lang. Es ist noch nichts entschieden.»
Zumal hinter Flensburg die punktgleichen Rhein-Neckar Löwen lauern, die sich gegen Frisch Auf Göppingen mit 28:21 (13:13) behaupteten. Und auch die TSV Hannover-Burgdorf mischt dank eines 29:27 (17:16)-Sieges im Verfolgerduell gegen die Füchse Berlin mit 22:8 Zählern als Vierter weiter oben mit.
Schon vor dem Anpfiff gab es für Kiel doppelten Grund zur Freude: Zum einen gab Kapitän Domagoj Duvnjak nach dreiwöchiger Verletzungspause sein Comeback, zum anderen wurde die Vertragsverlängerung von Rune Dahmke bis zum Sommer 2022 verkündet. Der Linksaußen freute sich nach dem Spiel wie seine Kollegen über die zwei Punkte und die Tabellenführung: «Es wurde Zeit. Wir freuen uns, endlich wieder oben zu stehen. Das war heute unser Ziel.»
Die Hausherren, die vor der Partie von Trainer Filip Jicha zwei Tage frei bekommen hatten, hatten jedoch mehr Mühe als erwartet. Minden lag Mitte der ersten Halbzeit mit drei Toren vorn und forderte den Favoriten, der in Kreisläufer Hendrik Pekeler (6 Tore) seinen besten Werfer hatte, bis zum Schluss.
Lange Zeit taten sich auch die Rhein-Neckar Löwen beim Arbeitssieg gegen Göppingen schwer. Vor allem Nationalspieler Marcel Schiller, der elf Tore warf, bekamen die Mannheimer kaum in den Griff. Erst in der Schlussphase setzten sich die Löwen ab.
Ein überragender Morten Olsen führte Hannover zum 29:27-Sieg im Verfolgerduell gegen die Füchse Berlin. Der dänische Weltmeister führte umsichtig Regie und erzielte selbst elf Tore. «Derzeit macht es viel Spaß. Wir sind im Pokal im Final-Four und in der Bundesliga oben dabei», sagte Olsen.
(dpa)