Tennis-Thron ist für Kerber erneut in Reichweite

Indian Wells – Angelique Kerber verlor nicht viel Zeit. Schon bald nach ihrer Ankunft im sonnigen Kalifornien betrat die 29-Jährige in Indian Wells den Tennisplatz, schließlich steht für Kerber beim wie immer top besetzten Masters-Event einiges auf dem Spiel.

Läuft die mit 7,699 Millionen Dollar dotierte Veranstaltung unter der Leitung des neues Turnierdirektors Tommy Haas für die Kielerin nach Plan, kehrt sie Ende der kommenden Woche wieder an die Spitze der Weltrangliste zurück.

Weil Kerber in Indian Wells im vergangenen Jahr gleich zum Auftakt scheiterte, hat sie dieses Mal kaum Punkte zu verteidigen. Ganz anders sieht es für Serena Williams aus. Die Nummer eins der Welt erreichte 2016 das Endspiel, weshalb für sie 650 Zähler zu Buche stehen.

Das bedeutet: Scheitert die Amerikanerin, für die es der erste Auftritt seit dem Gewinn der Australien Open Ende Januar ist, vor dem Halbfinale, ist Kerber automatisch wieder die Nummer eins – ganz egal, wie sie selbst abschneidet. Schafft es Kerber bis ins Achtelfinale, muss Williams zumindest im Finale stehen, um den Tennis-Thron zu verteidigen.

Doch Kerber will sich wie immer mit diesen Rechenspielen nicht aufhalten. Die zweimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin ist froh, dass sie nach schwachem Saisonstart zuletzt in Dubai ansteigende Form bewies und bis ins Halbfinale kam. Zudem gefällt ihr das stets gute Wetter in Indian Wells. «Es ist gut, zurück bei einem meiner Lieblingsturniere zu sein», schrieb Kerber bei Twitter.

Die Linkshänderin hat nun noch ein paar Tage Zeit, um sich vorzubereiten. Doch nach einem Freilos in der ersten Runde könnte es für Kerber gleich zu einer kniffligen Aufgabe gegen ihre Freundin Andrea Petkovic kommen. Vorausgesetzt, die Darmstädterin setzt sich in der ersten Runde gegen Vania King aus den USA durch – was angesichts der zuletzt extrem schwankenden Leistungen von Petkovic keine Selbstverständlichkeit ist.

In Laura Siegemund, Julia Görges und Annika Beck stehen bislang drei weitere deutsche Spielerinnen im Hauptfeld der kombinierten Damen- und Herren-Veranstaltung. Nach dem blamablen Fed-Cup-Aus auf Hawaii gegen die USA geht es für die deutschen Tennis-Damen auch darum, das zuletzt etwas angeschlagene Image zu polieren. Die Rückkehr von Kerber auf den Tennis-Thron wäre dafür natürlich der Idealfall.


(dpa)

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