Belgrad – Zum Auftakt wurde erst einmal eine Runde Fußball gespielt. Novak Djokovic mit der eins auf dem Rücken, Alexander Zverev mit der Nummer sechs – die Tennisstars hatten jede Menge Spaß bei ihrem Gute-Laune-Kick.
Während hinter den Kulissen hart um die Wiederaufnahme der Tennis-Tour gerungen wird und die US Open am Montag verkünden wollen, ob sie unter strengen Hygieneregeln Anfang September im von der Coronavirus-Pandemie hart getroffenen New York stattfinden oder nicht, lassen es sich Djokovic, Zverev, Dominic Thiem und weitere Tennisstars in diesen Tagen in Belgrad gut gehen.
Auf Einladung von Djokovic sind Zverev und Co. in die serbische Hauptstadt gekommen, um am Start der vom Weltranglisten-Ersten ins Leben gerufenen Adria Tour teilzunehmen. Am Samstag und Sonntag wird in Belgrad gespielt, danach folgen Stationen im kroatischen Zadar (20./21. Juni), in Montenegro (27./28. Juni) und in Banja Luka in Bosnien-Herzegowina(3./4. Juli).
Zverev wird nur in Belgrad dabei sein. Rund dreieinhalb Monate nach seinem letzten Match kehrt die deutsche Nummer eins damit auf den Tennisplatz zurück. «Es ist gut, hier zu sein und zu sehen, in welcher Form ich bin und die anderen Spieler sind», sagte Zverev bei seiner Ankunft am Flughafen, wo er von Djokovic herzlich begrüßt und umarmt wurde. «Ich freue mich, mich mit Topspielern zu messen», sagte der 23-Jährige. Zverev hatte sich in der Corona-Pause zunächst in Florida aufgehalten und dort trainiert. Die vergangenen Tage hatte er dann in seiner Wahlheimat Monte Carlo verbracht.
Sein letztes offizielles Match hatte Zverev Ende Februar in Acapulco absolviert, wo er im Achtelfinale in zwei Sätzen gegen den Amerikaner Tommy Paul verloren hatte. Zuvor hatte er bei den Australian Open erstmals in seiner Karriere das Halbfinale bei einem Grand Slam erreicht.
«Ich vermisse es, mit den Jungs von der Tennistour abzuhängen. Wir haben uns seit Indian Wells nicht gesehen», sagte Zverev. Das Masters-Event in Kalifornien war als erstes Turnier Anfang März wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Seitdem ruht der Spielbetrieb bis mindestens noch Ende Juli. «Ich bin überzeugt davon, dass es ein tolles Event wird», sagte Zverev.
Djokovic will mit der Showkampfserie, bei der die Begegnungen über drei Gewinnsätze bis vier gehen, Gelder für karitative Zwecke sammeln. «Die Krise hat viele Bereiche extrem hart getroffen», sagte der Sieger der Australian Open, die bislang als einziges Grand Slam in diesem Jahr stattfanden.
Ob in zweieinhalb Monaten tatsächlich die US Open folgen, soll sich am Montag klären. Djokovic hatte die strengen Hygiene-Pläne der Veranstalter von New York stark kritisiert. Unterbringung in einem Flughafenhotel, kein Zugang zu Manhattan, nur ein kleiner Betreuerstab – Djokovic kann sich derzeit noch nicht vorstellen, so in Flushing Meadows anzutreten. Vielleicht bleibe er auch in Europa und bereite sich auf die auf Ende September verlegten French Open vor, hatte der Serbe vor kurzem gesagt. Doch bis dahin will Djokovic erst einmal eine Runde Spaß haben. Nach dem Fußball- nun auch auf dem Tennisplatz.
(dpa)