Frankurt/Main/Roth – Um 6.30 Uhr am Sonntagmorgen fällt am Langener Waldsee bei Frankfurt/Main und an der Kanallände Hilpoltstein bei Roth der Startschuss. Der lange Tag der Eisenmänner beginnt: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen.
Die Besten dürften es unter acht Stunden schaffen. Die Schnellsten wollen bei der Ironman-EM in Frankfurt und der Challenge Roth vor allem deutsche Triathleten sein.
DER (DEUTSCHE) KAMPF UM DEN EM-TITEL
Vorjahressieger Sebastian Kienle ist der, den es zu schlagen gilt. «Ich lehne die Favoritenrolle nicht ab», sagt der 32-Jährige, «ich habe sie mir verdient, aber mit drei Athleten aus den Top Fünf von Hawaii im vergangenen Jahr kann es auch das Rennen eines anderen werden.» Mitfavorit Patrick Lange wurde zuletzt von einem Knochenmarködem im Fuß in der Vorbereitung auf die EM in Frankfurt gebremst. «Die oberste Priorität ist absolut, die Ziellinie zu sehen – dann bin ich für die Ironman-WM auf Hawaii qualifiziert», sagte er in einem Interview hessenschau.de.
Auch Michael Raelert dürfte auf sich aufmerksam machen wollen. Jüngst stimmte er sich mit dem Sieg auf der Halbdistanz bei der EM auf den Showdown in der Mainmetropole ein. Bei den Frauen gilt Anja Beranek als Topfavoritin. 2012 gewann sie bereits den EM-Titel.
KAMPF UM DEN NÄCHSTEN WELTREKORD
Schauplatz Roth. Daniela Ryf wollte es Jan Frodeno nachmachen und eine Weltbestzeit auf der bekannt schnellen Strecke schaffen. Das Problem: «Meine Vorbereitung war sicher nicht, wie ich das gehofft hatte. Ich war drei Monate verletzt und konnte erst seit fünf Wochen wieder richtig trainieren.» Die Schweizerin, Weltmeisterin von 2015 und 2016, überlegte sogar, ihre Teilnahme abzusagen. Nun geht sie mit der Devise an den Start: «Für mich ist es nicht unbedingt eine Rekordjagd, sondern herauszufinden, wie schnell ich werden kann, wie fit oder getunt eine menschliche Maschine werden kann.»
DER LETZTE AUFTRITT VON TIMO BRACHT
Zum Abschied ein Sieg – der zweimalige Ironman-Europameister Timo Bracht will sein persönliches Traum-Szenario in Roth wahr machen. Der 41-Jährige bestreitet am Sonntag seinen letzten Wettkampf. «Es wird keine Abschiedstournee sein, auf der ich winke. Ich will nur einmal winken, im Ziel – und das möglichst als Sieger», kündigte Bracht an. Der Sieger von Roth von 2014 hat in Landsmann Nils Frommhold vermutlich den stärksten Rivalen – zumal dieser elf Jahre jünger ist.
(dpa)