Montreux – Zum Auftakt seiner öffentlichen Anhörung wegen einer zerstörten Dopingprobe hat der chinesische Schwimm-Star Sun Yang seine Version der Ereignisse bekräftigt.
Der 27-Jährige erklärte vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Montreux, dass die Kontrolleure aus seiner Sicht nicht ausreichend zu identifizieren gewesen seien. «Während der Inspektion habe ich gemerkt, dass die Kontrolleure keine Papiere dabei haben, die sie als Kontrolleure ausweisen», sagte der 27-Jährige. Sie seien daher nicht berechtigt gewesen, seine Dopingprobe mitzunehmen.
Hintergrund der Verhandlung ist eine Dopingprobe des dreimaligen Olympiasiegers in der Nacht vom 4. auf den 5. September 2018, an deren Zerstörung mit einem Hammer der Chinese direkt beteiligt gewesen sein soll. Das Doping-Panel des Weltverbandes FINA hatte Sun Yang am 3. Januar dieses Jahres allerdings vom Betrugsverdacht freigesprochen. Dagegen legte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Einspruch beim CAS ein.
Die WADA fordert eine Sperre von zwei bis acht Jahren. Sun Yang war bereits 2014 wegen Dopings für drei Monate gesperrt gewesen. Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft im südkoreanischen Gwangju hatte er Gold über 200 und 400 Meter Freistil gewonnen und heftige Kontroversen ausgelöst. Einige Konkurrenten brachten demonstrativ ihre Abneigung gegen den Schwimmer zum Ausdruck, von den chinesischen Fans in der Halle wurde Sun Yang dagegen gefeiert. Eine Entscheidung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt – möglicherweise erst im kommenden Jahr – erwartet.
(dpa)