Düsseldorf – Überraschende Patzer der Favoriten VfB Stuttgart und Hannover 96 haben Eintracht Braunschweig die Herbstmeisterschaft in der 2. Fußball-Bundesliga beschert.
Stuttgart zeigte eine zerfahrene Vorstellung und unterlag gegen die Würzburger Kickers mit 0:3 (0:2). «Wir haben ein gruseliges Spiel gemacht und sind maximal enttäuscht. Das dürfen wir nicht schönreden», sagte VfB-Trainer Hannes Wolf. Die Schwaben rutschten auf Relegationsplatz drei ab. Hannover kam gegen den SV Sandhausen nicht über ein 0:0 hinaus und geht als Tabellenzweiter in die Winterpause.
Im dritten Spiel des Sonntags verpasste es Arminia Bielefeld beim 1:2 (0:1) gegen Dynamo Dresden, sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Zum Abschluss der Hinrunde will der 1. FC Nürnberg am Montag (20.15 Uhr) gegen den 1. FC Kaiserslautern den Rückstand zur Aufstiegszone verringern. Die Rückrunde beginnt am 27. Januar 2017.
Stuttgart bot in Würzburg eine enttäuschende Leistung und konnte keine Akzente setzen. «Würzburg war in allen Belangen besser, wir haben die Orientierung verloren. So können wir nicht spielen», kritisierte Wolf beim TV-Sender Sky den Auftritt der Stuttgarter. Würzburg agierte mutig und nutzte seine Torchancen: Rico Benatelli (27. Minute), Clemens Schopenhauer (40.) und Nejmeddin Daghfous (80.) besiegelten die fünfte Stuttgarter Saisonniederlage.
Hannover dominierte zwar die Partie gegen Sandhausen, war aber in der Offensive nicht effektiv genug. «Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir viel investiert haben», meinte 96-Coach Daniel Stendel. Als positiv konnte Stendel zumindest den Sprung auf den direkten Aufstiegsrang verbuchen: «Wir sind auf Platz zwei und wollen daran in der Rückrunde anknüpfen.»
Eintracht Braunschweig reichte somit am Samstag die Nullnummer beim Karlsruher SC, um die Tabellenführung zu behalten. «Es war ein Kampfspiel und das hat das Team gut angenommen. Unsere Leistung in Karlsruhe spiegelt nicht die hervorragende Hinrunde wider. Wir können mit dem Unentschieden leben», meinte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht. Braunschweig stand in der gesamten Hinrunde immer auf einem direkten Aufstiegsplatz und war an 14 Spieltagen Erster.
Eine positive Zwischenbilanz zog der 1. FC Heidenheim, der beim 1:1 am Freitag gegen 1860 München seinen 29. Punkt holte und die beste Hinrunde seiner bisherigen Zweitliga-Geschichte schaffte. Heidenheim hat als Tabellenvierter drei Zähler Rückstand zum Relegationsplatz.
1860 holte den Punkt gegen Heidenheim unter der Regie von Interimscoach Denis Buschujew. Nun soll der Portugiese Vítor Pereira die «Löwen» vor dem Abstieg bewahren. «Wir werden diesmal einen erstklassigen Trainer haben», sagte 1860-Investor Hasan Ismaik bereits vor der für Montag angekündigten Präsentation des neuen Cheftrainers. Es sei alles «in trockenen Tüchern», sagte der Investor laut einem Bericht des Fanportals «dieblaue24» bei der Weihnachtsfeier der Ilmtal-Löwen in Pfaffenhofen. Die Sechziger gehen mit 16 Punkten alles andere als sorgenfrei in die Winterpause.
Nur zwei Siege und elf Punkte holte der Tabellenletzte FC St. Pauli in der Hinrunde. Nach fünf Zählern aus den zurückliegenden drei Partien stimmt Trainer Ewald Lienen die Hamburger auf eine erfolgreiche Aufholjagd ein. «Wir sind mit den Konkurrenten auf Schlagdistanz. Uns steht eine schwere Rückrunde bevor. Ich bin überzeugt, dass wir unser großes Ziel erreichen werden», erklärte Lienen nach dem 1:1 (0:1) am Samstag gegen den VfL Bochum.
(dpa)