Budapest – Mit deutschsprachigen «Auf Wiedersehen»-Gesängen und Buhrufen haben ungarische Fußball-Fans am Dienstagabend beim letzten WM-Qualifikationsmatch ihren deutschen Trainer Bernd Storck verhöhnt. Tatsächlich boten die Ungarn beim 1:0-Sieg gegen die Färöer eine mehr als mäßige Leistung.
Das Verpassen der WM-Teilnahme im kommenden Jahr in Russland stand aber schon zuvor fest. In der Qualifikationsgruppe B landeten die Magyaren nur auf dem 3. Platz.
Die Fans in der Budapester Arena ließen ihrem Unmut während des gesamten Spiels freien Lauf. Auch die eigene Mannschaft wurde ausgepfiffen und stattdessen Storcks Vorgänger Pal Dardai, mittlerweile nur noch Trainer beim Bundesligisten Hertha BSC, gefeiert. Storck zeigte sich schockiert. «Das habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt, dass die heimischen Fans nicht ihre Mannschaft unterstützen und dem Gegner helfen», sagte er dem staatlichen Sport-TV-Kanal M4.
Storck hatte im vergangenen Juni die vorzeitige Auflösung seines Trainer-Vertrags angeboten, nachdem die Ungarn gegen Andorra 0:1 verloren hatten. Mit diesem Match waren die Chancen auf eine WM-Qualifikation auf ein Minimum gesunken. Sandor Csanyi, der Chef des Ungarischen Fußball-Verbands, hatte aber damals entschieden, dass Storck «eine zweite Chance» erhalten sollte.
(dpa)