Stimmungshoch bei Manchester City

Rotterdam – Das furiose 4:0 von Manchester City in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam hat selbst die zu Saisonbeginn noch so skeptischen britischen Medien überzeugt.

Die Experten des Senders BBC nannten es «einen dominanten Sieg», die Zeitung «Independent» sah «einen großen Abend» für Man City. Die Zeitung «Telegraph» sprach in Anspielung an die niederländische Fußball-Idee sogar vom «Totalen Fußball», den City im Stadion De Kuip zelebrierte.

«Dass wir in zwei Spielen neun Tore geschossen haben, macht mich stolz», sagte City-Trainer Pep Guardiola, nachdem seine Mannschaft in der Liga bereits am Samstag den FC Liverpool mit 5:0 vom Platz gefegt hatte. In beiden Spielen war der frühere Wolfsburger Kevin de Bruyne einer der bestimmenden Spieler. «Er ist einer der besten Spieler, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe», schwärmte sein Coach jetzt. «Er zeigt in absolut jeder Hinsicht Spitzenqualität.»

Begeistert war Guardiola auch von John Stones. Vor der Saison hatten sich Trainerkonkurrent José Mourinho und einige Medien skeptisch geäußert, ob der 23-Jährige die hohe Ablösesumme von umgerechnet mehr als 50 Millionen Euro wert sei. In Rotterdam gelangen dem Verteidiger zwei Tore – Stichwort: Totaler Fußball. Alle Feldspieler greifen gemeinsam an, alle verteidigen gemeinsam. «Es gibt keine Zweifel an Stones‘ Qualität», stellte Guardiola nun klar. «Er weiß, dass er sich noch verbessern muss, aber er ist so jung, er wird das schaffen. Und dann wird er ein außergewöhnlicher Innenverteidiger.»

Guardiola sprach nach dem 4:0-Sieg von einem «perfekten Start» für sein Team, wohlwissend, dass sich Man City in der Champions League traditionell schwer tut. In sechs Anläufen beendeten die Skyblues nur ein einziges Mal als Tabellenerster die Gruppenphase. «Ich weiß nicht, ob wir schon mithalten können», hatte der frühere Bayern-Coach vor dem Spiel sicherheitshalber die Erwartungen gedämpft. Doch nach der titellosen Vorsaison und der Aufrüstung des Kaders für rund 230 Millionen Euro wird er in dieser Spielzeit liefern müssen.

Nach vier Liga-Spielen und Tabellenplatz zwei ist es zu früh, um einen eindeutigen Trend zu erkennen. Und auch der gelungene Auftakt in der Champions League ist nur bedingt aussagekräftig. «Auf Pep Guardiolas Team warten im Wettbewerb noch größere Herausforderungen», warnte die Zeitung «Guardian» vor verfrühter Euphorie, fügte allerdings hinzu: «Erstmal dürfen sie sich über diesen beeindruckenden Auftritt freuen.»


(dpa)

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