Hamburg – Michael Stich sieht auf Deutschlands Tennis-Star Angelique Kerber ein schweres Jahr zukommen.
«Körperlich und mental ist es sehr hart, sich nach einem solchen Jahr, wie sie es hatte, wieder neu zu motivieren», sagte Stich in einem Interview des «Hamburger Abendblatts». «Das weiß ich aus eigener Erfahrung, ich habe das bekanntlich nicht geschafft», sagte der Wimbledonsieger von 1991.
Kerber hatte im vergangenen Jahr sowohl die Australian Open als auch die US Open gewonnen und das Jahr als Nummer eins der Welt beendet. Dass die Kielerin, die am Montag in Melbourne mit Mühe in die zweite Runde einzog, auch Ende 2017 noch an der Spitze steht, kann sich Stich nur schwer vorstellen.
«Für mich wäre es eine noch größere Überraschung als der Sprung an die Spitze, wenn sie es schaffen würde, dort auch am Jahresende noch zu stehen», sagte Stich. «Ich wünsche es ihr sehr, aber sie hat viele Punkte zu verteidigen und wird sich der Angriffe der Etablierten und der Jungen erwehren müssen.»
Deutschlands Tennis-Hoffnung Alexander Zverev traut Stich dagegen ein erfolgreiches Jahr zu. «Sascha ist weltweit der Spieler, dem ich in dieser Saison den größten Sprung zutraue», sagte Stich. «Natürlich ist es härter, oben zu bleiben, als nach oben zu kommen. Aber wenn er gesund bleibt, würde es mich nicht wundern, wenn er zum Jahresende unter den besten zehn der Welt steht, denn die Spieler von Platz sieben abwärts sind nicht stärker als er.»
(dpa)