Berlin – Für US-Sprintlegende Jim Hines bleibt Usain Bolts 100-Meter-Weltrekord von 9,58 Sekunden über Jahrzehnte wie in Stein gemeißelt.
«Das ist eine sagenhafte Zeit, und ich bin überzeugt, dass sie niemand in den kommenden 30 Jahren unterbieten wird», sagte der 71 Jahre alte Amerikaner in einem Interview der «Welt am Sonntag». Der Mann, der schneller als Jamaikas Superstar Bolt sein könnte, «ist jedenfalls noch nicht geboren».
James Ray «Jim» Hines war vor 50 Jahren – am 20. Juni 1968 – in Sacramento – als erster Mensch der Welt die 100 Meter unter 10 Sekunden gerannt. «Als ich die 9,9 Sekunden aufleuchten sah, hätte ich die ganze Welt umarmen können», sagte der 1946 in Dumas/Arkansas geborene Sprinter, der dem Deutschen Armin Hary den Weltrekord (10,0) abgenommen und damit Leichtathletik-Geschichte geschrieben hatte. «Ich fühlte mich, als hätte ich als Erster Mond und Mars gleichzeitig betreten», sagte Hines, der knapp vier Monate später in Mexiko-City auch Olympiasieger wurde – in 9,95 Sekunden.
In Mexiko wurde Hines auch zum ersten Mal auf Doping kontrolliert – betrogen hat er nie, versichert der Ex-Weltrekordler. «Ich habe niemals etwas Verbotenes getan – nie, nie, nie! Sollte es so gewesen sein, würde ich im Erdboden versinken wollen.» Und Bolt? «Er wurde nie als Betrüger überführt», betonte Hines, «deshalb glaube ich an seine Ehrlichkeit. Alles andere ist nicht fair.»
(dpa)