Slowenien feiert erstes Gold bei Basketball-EM

Istanbul – Die slowenischen Basketballer haben ihren sensationellen Lauf bei der Europameisterschaft gekrönt und feiern den ersten Titel ihrer Geschichte.

Angeführt vom überragenden NBA-Star Goran Dragic bezwang das slowenische Team in Istanbul Serbien und Bayern-Trainer Sasa Djordjevic mit 93:85 (56:47). Dragic glänzte mit 35 Punkten als bester Werfer der Partie und legte alleine im zweiten Viertel 20 Zähler auf. Bambergs Aleksej Nikolic kam auf vier Punkte. Slowenien gewann damit als erstes ungeschlagenes Team seit Litauen 2003 die Goldmedaille.

Die von Bayern Münchens Coach Djordjevic trainierten Serben verpassten hingegen nach Olympia-Silber 2016, WM-Silber 2014 und EM-Silber 2009 erneut ihren Premierentitel. Auch 22 Punkte von NBA-Neuling Bogdan Bogdanovic reichten nicht zum Sieg, aus dem Bayern-Trio mit Vladimir Lucic und dem angeschlagenen Stefan Jovic lieferte Milan Mavcan (18 Punkte) die beste Leistung. Bronze sicherte sich der entthronte Titelverteidiger Spanien mit 93:85 über Russland.

Wie schon das komplette Turnier begeisterten die Slowenien als zweitjüngstes Team der EM auch im Endspiel mit ihrem Tempo-Basketball. Serbien setzte hingegen zunächst auf die Größenvorteile unter dem Korb mit ihren Centern Ognjen Kuzmic und Boban Marjanovic. Keine der beiden Mannschaften konnte sich zunächst absetzen, es entwickelte sich eine hochklassige, intensive Partie.

Im zweiten Abschnitt drehte Dragic auf, war nicht mehr zu stoppen, sorgte selbst bei seinen Mannschaftskollegen für ungläubiges Staunen und führte sein Team bis auf zwölf Punkte nach vorne. Doch Mitte des dritten Viertels humpelte Sloweniens 18 Jahre altes Top-Talent Luka Doncic mit einer Beinverletzung vom Feld, Serbien kam langsam wieder heran. In der Schlussphase fehlte dann beiden Teams die Energie. Angeschlagen saß Dragic nur noch auf der Bank – doch die Teamkollegen brachten den umjubelten Sieg ohne ihre Stars nach Hause.

Nach der deutlichen Halbfinal-Niederlage gegen Slowenien gewann Spanien um Pau Gasol zumindest noch Bronze und holte bei der sechsten EM in Serie eine Medaille. Pau Gasol untermauerte mit 26 Zählern seinen Status als bester Punktesammler der EM-Geschichte. Für Russland reichten auch 18 Punkte ihres Topstars Alexei Schwed nicht zur ersten Medaille seit 2011. Schwed holte sich damit die Krone als bester Scorer der EM vor dem deutschen NBA-Jungstar Dennis Schröder.


(dpa)

(dpa)